Immer mehr Horträume werden für Unterricht genutzt
Das Bezirksamt sieht sich kaum in der Lage, daran etwas zu ändern. Das gab Bürgermeister und Schulstadtrat Stephan Komoß (SPD) bereits bei den Beratungen zum Schulentwicklungsplan 2013-2017 im Februar zu erkennen. Er nannte die vernünftige Unterbringung der Schüler als eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren.
Abgesehen vom geplanten Neubau einer Grundschule in Habichtshorst hat das Bezirksamt kaum Handlungsspielräume. Der einzige bisher beschrittene Weg, um die Raumnot zu lindern, ist die Umnutzung von Horträumen zu Klassenräumen. Letzteres hat an der Hollerbusch-Grundschule zu Protesten der Eltern und zu einer Unterschriftenaktion geführt. Aber selbst mit umgenutzten Horträumen sind die Klassen nicht selten überbelegt.
Im Schuljahr 2013/14 kamen rund 2250 Kinder neu in die Grundschulen. Das Schulamt rechnet für 2014/15 mit 2600 bis 2700. Und das soll in den folgenden Jahren so weitergehen. Grundlage der Planungen des Senats ist die sogenannte mittlere Bevölkerungsprognose. Die gilt aber in einem Bezirk wie Marzahn-Hellersdorf nur bedingt.
Eine ganze Schule fehlt
Hier ist nicht nur mit wachsenden Geburtenzahlen zu rechnen, sondern auch mit dem Zuzug junger Familien aus anderen Bezirken. "Der Senat hat uns mit der Entwicklung offenen Auges gegen die Wand fahren lassen", sagt Dagmar Stoye, Vorsitzende des Schulbeirats. Nehme man die fehlenden Plätze im Bezirk zusammen, könnte man damit eine ganze Grundschule neu eröffnen. Und dabei seien die kommenden Probleme in den Oberschulen noch nicht im Fokus.
"Gute Bildung kann nicht in vollgestopften Klassenräumen stattfinden", sagt Sarah Fingarow, bildungspolitische Sprecherin der Linken in der BVV. Sie hat beim Bezirksamt nachgefragt, wie viele Schulgebäude nicht für Unterricht genutzt werden. Das sind insgesamt zwölf, die leer stehen oder anderen Zwecken dienen. Drei davon ließen sich für den Schulbetrieb wieder herstellen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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