Mit Fantasie und Bienenfleiß: Künstler und Imker arbeiteten an IGA-Kunstprojekt

Der Künstler Michael Sailstorfer präsentierte eine seiner Skulpturen, denen Bienen Formen in Gestalt von Waben hinzufügten. | Foto: hari
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  • Der Künstler Michael Sailstorfer präsentierte eine seiner Skulpturen, denen Bienen Formen in Gestalt von Waben hinzufügten.
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Marzahn-Hellersdorf. Die IGA-Landschaft wird um mehrere Kunstwerke reicher. Der Künstler Michael Sailstorfer bediente sich dabei des Fleißes von Bienenvölkern.

Was bisher von den Kunstwerken zu sehen ist, sind drei Betonblöcke am Fuße des Kienbergs, nicht weit von den Kienbergterrassen. Diese drei Betonblöcke baute Michael Sailstorfer im Frühjahr dort auf und siedelte in Zusammenarbeit mit dem Imkerverein „Wuhletal 1864“ in jeden Block ein Bienenvolk an.

Bis Freitag, 21. Juli, hatten die Bienenvölker Zeit, an die von Sailstorfer in den Blöcken angelegten maskenartigen Skulpturen ihre Waben zu bauen und Honig anzusetzen. An dem Tag nahmen die Imker die Bienen wiederheraus und überließen dem Künstler die angeklebten Waben. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit von Mensch und Bienen wurden anschließend abtransportiert. Sailstorfer nimmt sie als Grundlage für Gussformen. Bis Ende August sollen die fertigen Arbeiten in Bronze gegossen sein und dann am Kienberg auf den Betonsockeln aufgestellt werden.

Sailstorfer, geboren 1979, gilt als einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation in Deutschland. Er ist berühmt für den Witz und die Hintergründigkeit, mit denen er seine Objekte und Installationen gestaltet. Auch zur Eröffnungsausstellung im Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum im Schloss Biesdorf im September vergangenen Jahres steuerte er eine Arbeit bei.

Im Fall der Bienenkunstwerke gingen Kunst und Passion eine Verbindung ein. „Seit Jahren halte ich in meinem Garten selbst Bienen“, erzählt er. Sein Beitrag zur Kunst auf der IGA ist ein pfiffiges Zusammenwirken von Mensch und Natur. „Ich war selbst gespannt, was dabei herauskommt“, gesteht er und freut sich an den wunderlichen Formen, welche die Bienen an seinen Masken-Entwürfen spannen. Den Bienen-Kunstobjekten gab er den „Factories“.

Auch für die Imker war die Zusammenarbeit spannend. „Wir haben schon vieles gemacht, aber bisher noch niemals zusammen mit unseren Bienen an einem Kunstwerk mitgearbeitet“, sag der Vereinsvorsitzende Uwe Meyer. Diese Erfahrung sei die Mühe wert gewesen. Der Imkerverein unterhält auf dem IGA-Gelände eine Station zur Bienenzucht auf dem Umweltcampus.

Die von den Bienen mitgestalteten Skulpturen werden ab Herbst dauerhaft auf den Sockeln am Kienberg bleiben. Die Bronzeskulpturen werden besonders in gleißendem Sonnenlicht manche Blicke auf sich ziehen, auch wenn die IGA längst Geschichte und der dann der neue Kienber-Park der Öffentlichkeit zugänglich ist. Als aus einer Kunstaktion geronnene Objekte lassen sie sich als Denkmäler für das Zusammenwirken von Mensch und Natur auffassen. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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