Kleine Privatbühne zu Hause

Der Gendarm und sein Aissistent ermitteln in dem neuen Stück des Theaters Oppermann „Der Brandstifter“. | Foto: hari
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  • Der Gendarm und sein Aissistent ermitteln in dem neuen Stück des Theaters Oppermann „Der Brandstifter“.
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von Harald Ritter

Das Papiertheater Oppermann geht nach rund einem Jahr Pause wieder an den Start. Das kleine Privattheater hat sich während der zurückliegenden Jahre gemausert und hat neben einem reichhaltigen Repertoire große Pläne.

Der nächste Schritt sind die Premiere und mehrere Aufführungen des neuesten Stücks kurz hintereinander im Haus des Ehepaars Aldona und Holger Kosel. Dieses hat sein Papiertheater nach der Adresse seines Wohnsitzes, Oppermannstraße 45, genannt.
Das neue Stück der Kosels für Papierfiguren heißt „Der Brandstifter“. Es erzählt die Geschichte der Ermittlungen zu einer Brandserie in dem fiktiven Ort „Dings“ des vergangenen Jahrhunderts. Das „Kriminalstück“ ist, anders als die meisten der anderen Inszenierungen des Ehepaars, ausschließlich für Erwachsene gedacht. Allerdings wird, wie sonst auch, von den Kosels ausreichend Humor die an sich ernste Geschicht hinzugemixt.
Die Kunstform des Papiertheaters war im Europa des 19. Jahrhunderts weit verbreitet. Aktuell gibt es immer wieder Menschen, die sich in die Gattung verlieben und kleine Theater dieser Art aufbauen. Die allermeisten dieser Menschen sind Laien, wie die Kosels. Das Ehepaar sah erstmals solche Theater 2009 bei einem Festival in der Stadt Preetz in Schleswig-Holstein. Es entschloss sich wenig später, selbst ein solches Miniaturtheater auzubauen. 2011 zeigten sie in einem zum Theater umgestalteten Zimmer ihres Hauses das erste Kinderstück mit Protagnisten wie Rotkäppchen, den Sieben Zwergen und anderen Märchenfiguren.
Die Bühne ist eine Art Guckkastenbühne mit Abmaßen von rund 40 mal 23 Zentimeter. Dahinter befindet sich ein Bühnenraum mit einer Länge von zweieinhalb Meter und einer Tiefe von etwa einem halben Meter. Hier können die Kulissen und Figuren für die Stücke auf Schienen aufgebaut und hin und her geschoben werden. Für den Bau der Bühne und das Ausschneiden der Figuren ist Holger Kosel bei dem familiären Theaterunternehmen zuständig. Er hat in einem Berliner Jugendamt gearbeitet. Alona Kosel war von Beruf Musikerin. Beide sind inzwischen berentet.
In den Raum passen zehn bis zwölf Stühle für Zuschauer. Gespielt wird auf Anmeldung und ohne Eintritt zu verlangen. „Wir betreiben das Theater aus reinem Spaß daran“, sagt Alona Kosel. Besucher sind oft Kinder, die einen Geburstags feiern, oder bei Erwachsenen Gruppen, die eine Wanderung machen oder einen Betriebsausflug.
Zuletzt bot das Papiertheater Oppermann im Jahr 2016 insgesamt 25 Aufführungen. 2017 war wegen einer Erkrankung von Alona Oppermann geschlossen. In diesem Jahr rechnet das Paar mit ähnlich vielen Auftritten wie 2016. Insgesamt acht Stücke hat es im Programm, von „Katzentanz“ für Zwei-bis Dreijährige bis „Luther und die Apokalypse“, inzseniert für das Reformationsjubiläumsjahr. Gegenwärtig baut das Ehepaar seine Garage als zweite Spielstätte aus. „Vielleicht können wir dann auch einmal ein Festival für Papierttheater in Marzahn-Hellersdorf veranstalten“, erklärt Holger Oppermann.
Die nächste Aufführung von „Der Brandstifter“ ist am Sonnabend, 26. Mai, um 19 Uhr im Papiertheater Oppermann, Oppermannstraße 45. Mehr Infos auf www.papiertheater-an-der-oppermann.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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