Künstler verschiedener Nationalitäten gestalten Innenhöfe der Großsiedlung
Marzahn. Bildhauer aus aller Welt arbeiten gegenwärtig in fünf Höfen der Howoge zwischen der Dessauer Straße und Köthener Straße. Sie schaffen dort „Gärten der Kunst“ unter dem Motto „Wir leben Vielfalt“.
Die Aktivitäten der Künstler stellen das 12. Internationale Symposion „Steine ohne Grenzen“ in Berlin dar. Dieses Symposion findet in diesem Jahr erstmals in Marzahn-Hellersdorf und parallel zur IGA statt.
„Wir schaffen eine andere Form von Gärten und das mitten im Wohngebiet“, sagt Rudolf J. Kaltenbach. Der Bildhauer ist einer der Initiatoren des Symposions und organisiert dieses seit 2001 zusammen mit seiner Kollegin Silvia Christine Fohrer.
„Die Howoge hat uns angeboten, ihre Höfe in Marzahn mit etwas zu verschönern, dass den Anwohnern Gelegenheit gibt, sich miteinander auszutauschen“, erklärt Kaltenbach. Die teilnehmenden Künstler gestalten die parkähnlichen Höfe zu Themengärten. Diese haben klingende Titel wie „Garten der Harmonie“, „Garten der Entfaltung“ oder „Garten der Wahrnehmung“.
Der gebürtige Senegalese Mansour Ciss Kanakassy und die gebürtige Weißrussin Eugenia Usimova gestalten gemeinsam in einem Innenhof den „Garten des Verstehens“. Beide hat es auf unterschiedlichen Wegen nach Deutschland verschlagen und die Verständigung zwischen den Kulturen ist ihnen ein besonderes Anliegen.
Kanakassy hat zwei Eichenstämme teilweise ausgehöhlt und mit Fenstern versehen. Die einbaumartigen Skulpturen werden am Ende senkrecht zueinander gewandt aufgestellt. „Sie sollen miteinander kommunizieren, von Natur zu Natur“, erläutert der Künstler.
Usimova schlägt aus einem Sandsteinblock das Gesicht eines weiblichen Fabelwesens, einer Dryade. In der griechischen Mythologie sind Dryaden Nymphen der Eichbäume. „Sie wachen über die Natur“, erklärt die Künstlerin.
Acht Künstler beteiligen sich an dem Treffen. Aber auch Vereine und Anwohner können mitmachen. Jugendliche des nahe gelegenen Jugendklubs „Die Wurzel“, Mitglieder des 1. FC Marzahn und Flüchtlinge aus der Unterkunft am Hausvaterweg behauen gemeinsam einen Stein und werben damit für Verständigung. Anwohner sind eingeladen in einem zu einem Herzen geformten Sandstein ihre persönlichen Wünsche und Träume einzumeißeln. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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