Die Berliner Woche beantwortet die wichtigsten Fragen zum Flüchtlingszuzug

Die Mobile Unterkunft für Flüchtlinge an der Albert-Kuntz-Straße soll im Frühjahr dieses Jahres bezogen werden. | Foto: hari
  • Die Mobile Unterkunft für Flüchtlinge an der Albert-Kuntz-Straße soll im Frühjahr dieses Jahres bezogen werden.
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Marzahn-Hellersdorf. Der Umzug der Flüchtlinge von Notunterkünften in komfortablere Unterbringungsmöglichkeiten schreitet voran. Im Bezirk wird die Zahl der Flüchtlinge stark ansteigen.

Zu Beginn dieses Jahres hatten rund 2200 Flüchtlinge eine Unterkunft im Bezirk. Nach den bisherigen Planungen werden es nach Abschluss der geplanten Baumaßnahmen etwa 4400 Flüchtlinge sein. Die Modularen Unterkünften für Flüchtlinge (MUF) und die sogenannten Tempohomes, die Containeranlagen, befinden sich fast alle in den Großsiedlungen. Sie sind bereits fertig oder im Bau.

Wie viele Flüchtlinge leben aktuell in Berlin?

In den Berliner Unterkünften sind gegenwärtig rund 33 000 Flüchtlinge untergebracht. Etwa 2500 Flüchtlinge leben in Heimen in Marzahn-Hellersdorf. Theoretisch wäre es mit den vorhandenen Kapazitäten möglich, im Bezirk aktuell rund 3100 Flüchtlinge unterzubringen.

Wo befinden sich die Unterkünfte für Flüchtlinge in Marzahn-Hellersdorf?

Reguläre Flüchtlingsunterkünfte gibt es seit 2013 in einer ehemaligen Schule an der Maxie-Wander-Straße und in Gestalt eines Containerdorfs am Blumberger Damm seit 2015. Dazu kamen während der Zeit des größten Flüchtlingsstroms Ende 2015 und im vergangenen Jahr Notunterkünfte in Schulen, Sporthallen oder anderen Gebäuden. Diese Unterkünfte sollen schrittweise durch MUFs oder Tempohomes ersetzt werden.

Was passiert mit den freigezogenen Turnhallen?

In das Tempohome an der Zossener Straße zogen zum größten Teil Flüchtlinge aus drei Turnhallen im Bezirk ein. Diese Hallen konnten im Gegenzug an das Bezirksamt zurückgegeben werden. Eine Reihe von Sportvereinen trainiert wieder darin. Der Senat stellte bereits insgesamt rund 650 000 Euro für die Sanierung der Hallen bereit.

Die MUF an der Wittenberger Straße wurde als erste Unterkunft dieser Art im Bezirk und ganz Berlin Ende Januar übergeben. Dort zogen rund 300 Flüchtlinge aus Turnhallen des Bezirks Steglitz-Zehlendorf ein. Hierdurch erhöhte sich die Zahl der Flüchtlinge in Marzahn-Hellersdorf auf inzwischen 2500.

Welche Flüchtlingsheime werden noch gebaut?

Die MUF an der Martha-Ahrendsee-Straße wurde Ende Januar fertigstellt und soll laut Landesamt für Flüchtlingsfragen (LAF) vorrangig mit Flüchtlingen aus der Notunterkunft am Glambecker Ring, einer ehemaligen Schule, bezogen werden. Ende März soll noch ein weiteres Tempohome an der Dingolfinger Straße im Biesdorfer Siedlungsgebiet fertiggestellt sein. Im Bau befinden sich außerdem noch zwei MUF, jeweils an der Rudolf-Leonhard-Straße und der Albert-Kuntz-Straße. Beide sollen im Frühjahr dieses Jahres übergeben werden. Eine fünfte MUF sollte am Buckower Ring entstehen. Der Standort wurde vom Senat verworfen. „Derzeit wird nach einem Ersatzstandort gesucht“, sagt Monika Hebbinghaus von der LAF-Pressestelle.

Was wird hinsichtlich der Integration der Flüchtlinge getan?

Es gibt Angebote zur Weiterbildung für die Erwachsenen. Darunter sind Deutschkurse, die auch von der Volkshochschule angeboten werden. Neue Flüchtlingskinder werden in sogenannten Willkommensklassen unterrichtet. Sie sollen die Flüchtlingskinder auf den Besuch von Regelklassen vorbereiten.

Auch an den bisherigen Notunterkünften gab es in der Regel Netzwerke von Helfern, Vereinen, Initiativen und Ehrenamtlichen. An den neuen Standorten sollen neue Netzwerke aufgebaut werden. Hierzu ist jeder Heimbetreiber verpflichtet, einen Ehrenamtskoordinator einzustellen. Das Bezirksamt bekam vom Senat auf Grund der aktuellen Flüchtlingszahlen rund 750 000 Euro zur Verfügung gestellt. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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