Freie Träger übernehmen den Betrieb der Einrichtungen
Wenn zum 1. Januar elf Einrichtungen an freie Träger übergeben sind, gibt es im Bezirk keine kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen mehr. Die Leitung der Einrichtungen geht vom Jugendamt in die Hände von Vereinen über, die überwiegend neues Personal mitbringen. Nur rund jeder Zehnte der bisher für die Arbeit verantwortlichen 46 kommunalen Mitarbeiter wird in den Einrichtungen bei den neuen Betreibern bleiben. Das bedeutet eine erhebliche Verjüngung des Personals, denn die meisten Bezirksamtsmitarbeiter waren dem Rentenalter nahe.
Bereits zum Jahresanfang 2010 sind sechs der ehemals 17 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen an Vereine übergeben worden. Der Hintergrund waren Einsparungen im Bezirkshaushalt, zu denen das Bezirksamt gezwungen war.
Bei der "Privatisierung" der JFE zum Jahreswechsel 2013/14 geht es um die dem Bezirk vom Senat verordneten Personaleinsparungen. Die meisten Mitarbeiter mit Erzieherausbildung wechseln an Horte von Schulen, auch in andere Bezirke. Mitarbeiter mit einer sozialpädagogischen Ausbildung werden künftig größtenteils im Regionalsozialdienst zur Betreuung von Problemfamilien eingesetzt.
Der Beschluss zur Übergabe der Jugendfreizeiteinrichtungen wurde bereits im August von der Mehrheit aus CDU, SPD und B90/Die Grünen gefasst. Die Linke stimmte dagegen, organisierte im Bezirk aber keinen nennenswerten Widerstand. "Ohne kommunale Freizeiteinrichtungen kann der Bezirk kaum noch Maßstäbe für die offene Jugendarbeit vorgeben", kritisiert Björn Tielebein, Linken-Fraktionsvorsitzender in der BVV.
Die Beschlüsse zur Übergabe hatte Jugendstadträtin Juliane Witt (Die Linke) umzusetzen. "Entscheidend ist, dass alle Jugendeinrichtungen erhalten bleiben und Angebote in ausreichender Zahl vorhanden sind", sagt sie.
Die neuen Träger müssen in den kommenden zwei Jahren ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. In zwei Jahren, also 2016 werden die Einrichtungen neu ausgeschrieben.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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