Online-Hilfe und Überraschungspakete
Der Marzahner Verein „Straßenkinder“ und die Corona-Krise

Eckard Baumann, Vorstandvorsitzender des Vereins „Straßenkinder“, packt mit Mundschutz und Handschuhen Pakete für die Bolle-Kinder.  | Foto: Straßenkinder e.V.
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Der Verein „Straßenkinder“ hat am Ostermontag seine Arbeit im Kinder- und Jugendhaus „Bolle“ in Marzahn im Rahmen der Präsentation der Gewinnzahlen der Deutschen Fernsehlotterie in der ARD vorstellen können. Sie stand ganz im Zeichen der Corona-Krise.

Wie alle Kinder- und Jugendeinrichtungen hat das Kinder- und Jugendhaus Bolle geschlossen. „Unsere pädagogischen Mitarbeiter sind alle im Homeoffice“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Eckard Baumann. Vor der Corona-Pandemie wurden in der Einrichtung an der Hohensaatener Straße täglich rund 150 Kinder und Jugendliche betreut. Neben einem abgestimmten Bildungs- und Freizeitangebot gibt es auch ein warmes Essen. Außerdem kümmert sich der Verein um Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben.

Die Mitarbeiter bemühen sich aber trotz der Corona-Krise, den Kontakt zu Kindern, Jugendlichen und deren Eltern nicht zu verlieren. Wie zum Beispiel Mareike Deppermann. Die Pädagogin ist Betreuerin im Kinder- und Jugendhaus und hilft weiter bei den Schulaufgaben – per Video-Chat. Zudem gibt sie täglich Tipps, wie man zu Hause die Langeweile bekämpft, etwa mit Online-Spielen oder einmal das Zimmer aufräumen. Diesem Zweck dienen ebenfalls die „Überraschungspakte“, die vom Verein gepackt und von Mitarbeitern an Familien ausgeliefert werden. Sie enthalten unter anderem Rätsel- und Malhefte, Anleitungen für Zaubertricks und Springseile. Einige Familien, die besonders bedürftig sind, erhalten zudem Lebensmittelpakete.

„Die Hilfen sind in Corona-Zeiten besonders wichtig“, erklärt Baumann. Vielen Familien falle zu Hause die Decke auf den Kopf, die Langeweile fördere Aggressionen und Gewalt. Dies gelte besonders für Familien, die vollkommen im Abseits stehen und auch nicht mehr von den Angeboten seines Vereins „Straßenkinder“ oder auch anderer sozialer Vereine erreicht werden.

Um die Hilfen aufrecht erhalten zu können, ist der Verein auf Spenden angewiesen. „Mit Beginn der Krise haben Großspender angefragt, ob sie ihre Beiträge nicht senken oder zeitweise ganz aussetzen können“, erzählt Baumann. Das sei verständlich, denn auch viele Unternehmen seien momentan in einer Krise. Umso mehr sei auch sein Verein auf jede Spende angewiesen.

Mehr Informationen gibt es im Internet auf strassenkinder-ev.de.

Eckard Baumann, Vorstandvorsitzender des Vereins „Straßenkinder“, packt mit Mundschutz und Handschuhen Pakete für die Bolle-Kinder.  | Foto: Straßenkinder e.V.
Die Pädagogin Mareike Deppermann vom Kinder- und Jugendhaus „Bolle“ spricht mit Kindern und Jugendlichen am Telefon.  | Foto: Straßenkinder e.V.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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