Gesundheitsamt stoppt weitere Aufnahme und erstattet Anzeige
Eigentlich dürfte aus Sicht des Amtes überhaupt niemand in dem Haus wohnen. Das Hotel wurde bereits 2013 wegen unhaltbarer Wohnbedingungen durch das Gewerbeaufsichtsamt geschlossen. Der Besitzer ließ aber weiter Menschen in dem Gebäude wohnen, meist Wanderarbeiter aus Osteuropa. Im Juli 2014 versiegelte die Polizei das Haus ab der dritten Etage. Die Siegel wurden aber entfernt und es zogen Asylbewerber ein. 14 von ihnen erkrankten bis Anfang Januar.
Das Gesundheitsamt reagierte darauf mit einer Impfaktion. Zudem müssen alle Bewohner in dem Hotel verbleiben und dürfen nicht woanders hinziehen. Das gilt, bis keine Erkrankungen mehr gemeldet werden und eine anschließende Inkubationsfrist verstrichen ist.
Die Unterbringung von Asylbewerbern in einem Hotel ist legal. In vielen Fällen stattet das Landesamt für Gesundheit und Soziales Asylbewerber mit Gutscheinen aus und schickt diese auf Suche nach einer Unterkunft. Die Asylbewerber in dem Aap-Hotel waren zuvor schon seit Monaten in Deutschland. Deshalb ist unwahrscheinlich, dass sie die Krankheit aus ihren Heimatländern eingeschleppt haben. Nach Medienberichten reagierte der Besitzer des Hotels und ließ über seinen Rechtsanwalt miteilen, dass er im Besitz einer gültigen Betriebserlaubnis sei. "Es gibt eine Betriebserlaubnis als Lager- und Gewerberaum für die erste und zweite Etage, nicht aber für die Nutzung des gesamten Hauses als Hotel", erklärt Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Wegen des Entfernens der Siegel habe sein Amt Anzeige erstattet.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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