Gründerinnenzentrum "Hafen" in der Schwarzburger Straße wird bis Ende März aufgelöst
Marzahn. Das Gründerinnenzentrum "Hafen" in der Schwarzburger Straße 10 schließt Ende März seine Pforten. Damit verlieren die Frauen im Bezirk einen wichtigen Anlaufpunkt und Ansprechpartner.
"Wie all das hier weitergehen wird, das weiß ich noch nicht", sagt Karin Feige. Die bisherige Leiterin des Gründerinnenzentrums löst die Räume des Vereins bis Ende März auf und erledigt die letzten Abrechnungen. Das macht sie ehrenamtlich, denn der Verein hat sich bereits im vergangenen Jahr aufgelöst.
Der Senat hatte nach Rücksprache mit dem Bezirksamt die Förderung des Frauenprojektes eingestellt. Das Gründerinnenzentrum entstand zu einer Zeit, als die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit die höchste Priorität hatte. Inzwischen stehen andere Aufgaben im Vordergrund, zum Beispiel die Arbeit mit Migrantinnen. Zudem verkaufte das Bezirksamt das Gebäude an die Wohnungsgenossenschaft Felix. "Unter den neuen, für uns unsicheren Bedingungen, wollten wir nicht weitermachen", erklärt Feige.
Das Gründerinnenzentrum wurde 2000 vom gleichnamigen Verein "HAFEN-Zentrum für Frauen und Mädchen" in dem ehemaligen Kita-Gebäude eröffnet, um Frauen preisgünstige Räume sowie den Rückhalt einer Gemeinschaft zu geben. Das Gründerinnenzentrum war einer von zwei wichtigen Mietern. Nebenan hat noch die Evangelische Missionsgemeinde ihren Sitz und betreibt ihre Lebensmittelausgabestelle der Aktion "Laib und Seele".
Unter dem Dach des Vereins mieteten sich beispielsweise Künstlerinnen und eine Rechtsanwältin ein. Darüber hinaus machte der "Hafen" Freizeit- und Sportangebote für Frauen aus dem Kiez. Auch die Frauenkünstlerinitiative "Frauenkunstkarawane" fand in der Schwarzburger Straße eine Heimstatt.
Die Wohnungsgenossenschaft übernahm inzwischen das Gebäude Anfang des Jahres. Die bisherigen Verträge mit den Mieterinnen des "Hafens" laufen zunächst bis Ende dieses Jahres weiter. In die Büros des Vereins will die Wohnungsgenossenschaft ihre Geschäftsstelle einrichten. Ob die Mieterinnen im Gründerinnenzentrum verbleiben, ist fraglich. Zwei der rund zehn Mieterinnen haben bereits gekündigt. Andere ziehen sie in Erwägung.
Harald Ritter / hari
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