Bezirksamt gibt Machbarkeitsstudie in Auftrag
Doch ein Freibad für Marzahn-Hellersdorf?
Der Bezirk soll nach mehr als 40 Jahren nun doch in absehbarer Zeit ein Freibad bekommen. Die Voraussetzungen lässt das Bezirksamt durch eine Machbarkeitsstudie prüfen.
Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD) hatte sich im März vergangenen Jahres mit der Spitze der Bäderbetriebe getroffen und sich Kriterien für mögliche Standorte eines Freibades geben lassen. Hierzu gehört eine Mindestgröße zwischen 10 000 und 25 000 Quadratmetern, eine gute Anbildung an den öffentlichen Nahverkehr und keine Wohnbebauung in der unmittelbaren Umgebung, um Probleme mit dem Lärmschutz auszuschließen.
Auf der Grundlage dieser Kriterien bat Lemm die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) um Vorschläge. Die BVV hatte das Bezirksamt im Dezember 2017 aufgefordert, Standorte für ein Freibad im Bezirk zu prüfen. 20 Standorte wurden vorgeschlagen, sechs davon blieben nach einer ersten Prüfung übrig: Freiflächen am Biesdorfer Friedhofsweg, an der Golliner Straße, am U-Bahnhof Hönow. Außerdem werden in der jetzt beauftragten Machbarkeitsstudie die gesamte Fläche der Gärten der Welt, die Erweiterung des Kinderbades Platsch im Bürgerpark und die Möglichkeit eines sogenannten Badeschiffs im Biesdorfer Baggersee einbezogen.
Völlig offen ist, wer das künftige Freibad betreiben soll. Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) jedenfalls zeigen kein Interesse. Sie haben in jüngerer Vergangenheit stets betont, dass sich nur ein sogenanntes Multifunktionsbad – Hallenbäder mit Außenanlagen – wirtschaftlich betreiben ließen. Zwei solcher Multifunktionsbäder sind in ganz Berlin in Planung: eins in Pankow und eins in Mariendorf. Das Abgeordnetenhaus hat im April die hierfür bereit zu stellenden Mittel auf 85 Millionen Euro erhöht. Ursprünglich wollten die Bäderbetriebe zwei weitere solcher Bäder bauen, eines davon auf einer Freifläche im Tierpark an der Grenze zwischen den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Die Vorplanungen hierfür wurden jedoch bislang nicht vorangetrieben.
„Es ist letztlich eine politische Entscheidung, ob und wo ein Bad betrieben werden soll“, erklärt Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD). Diese läge nicht bei den Bäderbetrieben, sondern beim Land Berlin.
Die Kosten für die Machbarkeitsstudie werden pro Standort auf 25 000 Euro geschätzt - insgesamt also 150 000 Euro. Die Mittel hat die Senatsfinanzverwaltung bereits zur Verfügung gestellt und das Bauamt die Studie extern ausgeschrieben. Der Sportstadtrat geht davon aus, dass erste Ergebnisse gegen Ende des Jahres vorliegen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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