Unzureichende Infrastruktur hemmt die Entwicklung
Unternehmensnetzwerk Magerviehhof will den Standort der Alten Börse stärken

Der stellvertretende Vorsitzende des Unternehmensnetzwerks Magerviehhof Friedrichsfelde (UNMF) Sven Koppenhagen und UNMF- Geschäftsstellenleiter Kay Reichmann vor der historischen Brücke in der Privatstraße "Zur Alten Börse". Die Brücke verlangsamt aus Sicht des UNMF die Entwicklung des Gewerbegebiets. | Foto: Philipp Hartmann
  • Der stellvertretende Vorsitzende des Unternehmensnetzwerks Magerviehhof Friedrichsfelde (UNMF) Sven Koppenhagen und UNMF- Geschäftsstellenleiter Kay Reichmann vor der historischen Brücke in der Privatstraße "Zur Alten Börse". Die Brücke verlangsamt aus Sicht des UNMF die Entwicklung des Gewerbegebiets.
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Das Gewerbegebiet Alte Börse soll weiter wachsen. Doch die mangelhafte Infrastruktur bereitet den Gewerbetreibenden Sorgen. Das Unternehmensnetzwerk Magerviehhof Friedrichsfelde will diese Mängel angehen und hofft, dass die private Zufahrtstraße in eine öffentliche Straße umgewandelt wird.

Das Gewerbegebiet, das sich von der Allee der Kosmonauten bis fast zum S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost erstreckt, benötigt Veränderungen, um in Zukunft bestehen zu können. „Deshalb haben wir diesen Verein gegründet“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Unternehmensnetzwerks Magerviehhof Friedrichsfelde (UNMF), Sven Koppenhagen. Im Februar 2018 schlossen sich ansässige Unternehmen und Grundstückseigentümer zusammen, um den Standort „Zur Alten Börse“ zu stärken und attraktiver zu machen.

2012 begannen die Bemühungen, der Fläche, auf der sich von 1903 bis 1945 ein Handelszentrum für Rinder, Pferde, Schweine und Schafe befand (daher der Name Magerviehhof), neues Leben einzuhauchen. Damals erwarb der Investor Peter Kenzelmann einen Teil des heruntergekommenen Geländes und sanierte mehrere Häuser aufwendig. Sein Ziel war es, den Standort als angesagte Eventlocation unter dem Namen „Alte Börse“ bekannt zu machen. Doch allein schon die Lage nahe einer Einfamiliensiedlung machten die Pläne zunichte. Zuletzt verlegte sich Kenzelmann darauf, Veranstaltungen zu organisieren. Doch auch hier blieb der Erfolg aus. Ende 2019 wurde schließlich bekannt, dass das zentrale Börsengebäude zum Verkauf steht.

Laut Koppenhagen arbeiten derzeit rund 300 bis 400 Menschen auf dem alten Magerviehhof-Gelände. Angesiedelt sind zwei Brauereien, Künstler, Werkstätten, Antiquitätenhändler, Firmen aus dem Veranstaltungssegment und welche, die Netflix-Produktionen unterstützen. Hinzukommen ein Apartmenthotel und sogar Großunternehmen wie die „BSB Saugbagger und Zweiwegetechnik Stefan Mattes GmbH & Co. KG“. Kapazität für weitere Nutzer ist vorhanden. Am 26. September eröffnet mit dem „Blackbeards Berlin“ ein neues BBQ-Restaurant.

„Wir wollen in Zukunft keine Großevents, aber gerne Workshops durchführen. Mit dem BBQ-Restaurant würden wir gern zur Fußball-EM 2021 Public Viewing anbieten“, berichtet UNMF-Geschäftsstellenleiter Kay Reichmann. Auch eine Ausbildungsmesse soll es im kommenden Jahr geben, „um zu zeigen, welche Firmen hier eigentlich sind, und um Arbeitnehmer aus der Umgebung zu gewinnen“. Das Netzwerk wolle gezielt das Marzahner Umfeld ansprechen.

Hemmschuh bei der weiteren Entwicklung ist allerdings die Straße Zur Alten Börse mit der historischen Brücke an der Einfahrt. Die Straße ist als Privatstraße eingestuft. Die nicht zu unterschätzenden Unterhaltungskosten tragen daher die Eigentümer. Das Netzwerk drängt daher darauf, dass die Straße „Zur alten Börse“ als öffentliche Straße gewidmet wird. Dies ist auch deshalb so wichtig, damit eine richtige Straßenbeleuchtung installiert wird, Baumschneidearbeiten stattfinden und ein Winterdienst gewährleistet wird.

Ähnlich ungewiss ist, was aus der historischen Brücke werden soll. „Sie ist eine der ersten Spannbetonbrücken der Welt und steht wie Teile des Geländes unter Denkmalschutz“, erklärt Sven Koppenhagen. Die Brücke wird schon lange nicht mehr genutzt. Doch der Bezirk wolle sie unbedingt erhalten und muss eine hohe Summe in die Sanierung stecken. „Die Finanzierung steht angeblich“, erzählt er. Vielleicht komme 2021 der Beschluss. Danach könnten noch zwei bis fünf Jahre bis zur Fertigstellung vergehen. „Wir wollen bis dahin aber nicht schlafen, sondern das Gelände weiterentwickeln.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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