Ein Besuch im Filmmuseum "Kinder von Golzow"
Insgesamt dokumentierten in dieser Zeit 20 Filme die Lebenswege von 18 Menschen einer Schulklasse aus Golzow im Oderbruch. Die Regisseure Barbara und Winfried Junge und ihre Protagonisten füllten insgesamt 45 Stunden Film - auf unglaublichen 70 Kilometern Zelluloid. Entstanden ist über 56 Jahre ein faszinierendes Zeitdokument von historischem Wert das anhand persönlicher Schicksale das Leben in der DDR, während der Wende und in der wiedervereinigten Bundesrepublik auf einzigartige Weise beleuchtet. Das Monumentalwerk schaffte es damit nicht nur ins Guiness-Buch der Rekorde, sondern veranlasste im Jahre 2000 auch die Gemeinde Golzow, ein Filmmuseum zu gründen. "Die Idee war es, den Menschen vor und hinter der Kamera ein kleines Denkmal zu setzen", erklärt der ehemalige Golzower Bürgermeister Christian Dorn. Unterstützung für dieses Projekt fand man beim Filmmuseum Potsdam, der Defa-Stiftung und der Sparkasse Märkisch- Oderland. Heute wartet auf die Besucher eine ständige Filmausstellung mit Archiv, Bildmaterial, Aufzeichnungen und Requisiten rund um die Filme über die Kinder von Golzow. Sogar Teile des Schneideraums aus der Berliner Produktionsstätte wurden in den Oderbruch überführt. Und wie das Leben so spielt: Die Schule, in der die Kinder einst kurz nach dem Mauerbau eingeschult wurden, trägt mittlerweile auch ihren Namen: Schule "Kinder von Golzow".
Mit dem Pkw fahren Sie auf der B1/B5 über Müncheberg und Seelow Richtung Küstrin-Kietz. Circa fünf Kilometer hinter Seelow links abbiegen auf die L331 nach Golzow. Mit dem Zug besteht eine direkte Verbindung (Zwei-Stunden-Takt) mit der Regionalbahn von Berlin Lichtenberg nach Golzow. Geöffnet ist montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,50 Euro, für Kinder (neun bis zwölf Jahre) 1,50 Euro.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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