In Lebus und Mallnow blühen jetzt die Adonisröschen
Ein bisschen launisch sind sie aber - ähnlich, wie die Gestalten, denen sie der Sage nach ihre Existenz verdanken: Im einen Jahr bedecken unzählige Adonisröschen die Oderhänge bei Mallnow und Lebus schon Ende März wie ein gelber Teppich. Im nächsten Frühling tupfen spärliche Büschel nur ein paar sonnenhelle Flecken ins Grün.
Der Name der in unserer Region recht seltenen Hahnenfußgewächse geht auf die griechische Mythologie zurück. Göttin Aphrodite beweinte den Tod des Adonis, ihre Tränen verschmolzen mit dem Blut des Geliebten und ließen kleine rote Blumen sprießen - die Adonisröschen. Die gelben Exemplare des Oderlands haben also blutrote Verwandte. Um die 30 Adonis-Arten gibt es sogar, die einen blühen im Frühling, manche auch im Herbst. Die als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Oderhänge zwischen Mallnow und Lebus liefern mit ihrem Trockenrasen beste Wachstumsbedingungen für das in Steppen beheimatete Adonisröschen. Rund 46 des insgesamt 309 Hektar umfassenden Gebiets hat der Naturschutzbund NABU gekauft, um das Kleinod zu erhalten. Dabei helfen ihm Schafherden. Sie weiden auf den Hängen und verhindern so, dass sie zuwuchern. Den Röschen kann der Appetit der Schafe nichts anhaben: Die Tiere wissen genau, dass die gelben Blumen rundherum sehr giftig sind. Wer die Adonisröschen blühen sehen will, sollte sich nach einem milden Winter und Frühjahr spätestens Ende April auf den Weg machen.
Nach Mallnow und Lebus gelangt man am schnellsten mit dem Auto über die B1/B5 in Richtung Frankfurt/Oder (rund 90 Kilometer). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es zum Beispiel mit der S 3 nach Erkner, von dort mit der Regionalbahn RE 1 bis Frankfurt/Oder, weiter mit der RB 60 nach Schönfließ und dann mit Bus 968 nach Lebus.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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