Mit dem Park Branitz schuf Fürst Pückler ein Kleinod der Gartenbaukunst

Das Schloss Branitz beherbergt heute ein Museum, das die Besucher in die faszinierende Welt des Fürsten Pückler entführt. | Foto: Michael Vogt
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Ein Garten, damit verbindet man eigentlich Struktur, Ordnung, geometrische Strenge. Der Park Branitz bei Cottbus, obgleich künstlich durch und durch, vermittelt dem staunenden Besucher das Gegenteil.

"Der Park soll nur den Charakter der freien Natur und Landschaft haben, die Hand des Menschen also wenig sichtbar sein." Das war ein Ziel von Fürst Hermann von Pückler-Muskau, als er ab 1845 begann, den Park nach seinen Vorstellungen zu erschaffen. Der illustre Pückler war zeitlebens Schriftsteller, Unternehmer, Globetrotter, Bankrotteur, galt als Exzentriker, Gourmet und Frauenheld. Vor allem aber wird er heute neben Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig Sckell als einer der bedeutendsten deutschen Gartenbaukünstler des 19. Jahrhunderts geführt. Er selbst sagte einmal, er sei "vom Erreger der Parkomanie befallen". Das trifft durchaus zu, denn nicht nur die Parks der Schlösser Bad Muskau, Neuhardenberg, Babelsberg oder Ettersburg, sondern auch viele andere tragen seine Handschrift.

In Branitz bei Cottbus, wo einst Niederlausitzer Wüste vorherrschte, wandeln heute die Besucher durch sein grünes Gesamtkunstwerk, das erst sein Nachfolger Heinrich Graf von Pückler 1888 vollendete. Nichts ist hier dem Zufall überlassen. Und doch durchbricht die freie naturnahe Anordnung von Baumgruppen, Hainen, Wiesen, Teichen, die geschickte Inszenierung von Geländereliefs und Kanälen ständig die Erwartung des Betrachters, hier einen künstlichen Garten vor sich zu haben. Ein Spaziergang durch diese bezaubernde Landschaft macht Lust darauf, mehr über seinen Erschaffer zu erfahren. Im Schloss Branitz im Zentrum des Parks informiert eine ständige Ausstellung über die schillernde Figur des Fürsten. Die ist tatsächlich so exotisch wie das nach ihm benannte Eis und die berühmte Torte. Beides kann man übrigens direkt nebenan genießen, in der Gaststätte des ehemaligen Cavalierhauses.

Anfahrt mit dem Pkw über die A 13 und A 15 bis zur Ausfahrt Cottbus-Süd, dort auf die B 168 Richtung Zentrum. Ab dem Stadtring der Ausschilderung folgen. Mit dem Zug: Regionalzüge fahren täglich mehrmals in knapp eineinhalb Stunden von Berlin Hauptbahnhof nach Cottbus. Von dort geht es mit dem Bus 10 (Pücklerlinie) direkt zum Schloss Branitz.

Stiftung Fürst-Pückler-Museum, Park und Schloss Branitz, Robinienweg 3, 03042 Cottbus, Tel. 0355-75150. Der Park hat im Sommer täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei (gebührenpflichtiger Parkplatz auf der Kastanienallee).
Michael Vogt / mv
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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