Autos stellen sich der Evolution
Dass diese Modelle noch immer so hoch im Kurs stehen, liege an ihrer Position im Markt, sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen: "Um solch ein Klassiker zu werden, muss ein Auto etwas haben, das es bei den anderen nicht gibt."Für den Porsche 911 sei das vor allem die unverwechselbare Silhouette. Aber wie in der Natur haben solche Dinosaurier auch auf der Straße kein ewiges Leben. Zulassungsvorschriften zu Abgaswerten oder Unfallschutz bedrohen ihren Fortbestand. Und manchmal ändert sich auch nur der Geschmack der Kunden: Für den Geländewagen Hummer gab es im Westen einfach nicht mehr genug Kunden. Deshalb wurde er von General Motors mitsamt der Markenrechte nach China verkauft.
Viele Entwickler haben die neuesten Schadstoff- und Crashnormen im Blick, wenn sie an der Laufzeitverlängerung für legendäre Autos arbeiten. Chrysler legt nach Informationen aus Unternehmenskreisen deshalb gerade letzte Hand an den Nachfolger der Dodge Viper an. Auch Land Rover stellt sich der Evolution: "Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Nachfolger des Defender", sagt Anthony Harper, der die Vorausentwicklung bei dem Allradhersteller leitet. "2015 werden wir mit der Produktion des Nachfolgers beginnen."
Bisweilen werden sogar alte Legenden wiederbelebt. Als Jaguar-Chef Adrian Hallmark auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2011 das Tuch von der Studie C-X16 zog, wurden sofort Erinnerungen an den E-Type wach. "Wir wissen schließlich, dass unsere Kunden sich seit Jahren nichts sehnlicher wünschen als einen kleinen Sportwagen", sagt der Brite.
Legenden das Leben zu verlängern gelingt allerdings nicht immer, mahnt Dudenhöffer. "Der neue Beetle war nur ein Golf mit unpraktischer Karosse", sagt er. "Zum Dauerbrenner schafft es ein Modell nur, wenn der Hersteller den Kern bewahrt, während er das Fahrzeug technisch auf dem neuesten Stand hält."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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