Beim Drahtesel gezielt Gewicht sparen
Fahrräder haben mächtig abgenommen in den vergangenen Jahren: Moderne Materialien und Fertigungsmethoden machen es möglich, dass sie heute deutlich leichter sind als früher, doch optimieren lassen sich die meisten Räder von der Stange trotzdem noch.
Gerade an der Bereifung lassen sich erstaunliche Effekte erzielen. "Hier bringt Leichtbau am meisten, weil das rotierende Massen sind", sagt René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Ein großer Vorteil liegt darin, dass sich isoliert Gewicht einsparen lässt, sagt auch Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad. "Ein neuer Reifen, ein neuer Schlauch – oder schlauchlose Reifen, falls möglich – neues Felgenband. Fertig." Mögliche Ersparnis: bis zu 800 Gramm.
Der einfachste Weg ist Leichtbau durch Weglassen. "Was nicht dran ist, wiegt auch nichts. Und ich muss es nicht bezahlen", sagt Fehlau. Manch einer kann zum Beispiel auf den Ständer verzichten. "Da lassen sich 200 bis 400 Gramm sparen", so Fehlau. Wer auf den Gepäckträger verzichten kann, hat schnell 500 bis 800 Gramm gespart.
Auch bei der Lichtanlage lässt sich abspecken. Einfache Nabendynamos sind oft schwer, gute Modelle sind zwar teurer, können aber bis zu 300 Gramm leichter sein. Großes Abspeckpotenzial besteht laut den Experten auch bei der Federgabel. "Viele einfache Modelle federn zwar heftige Stöße einigermaßen ab, reagieren aber kaum auf kleine Unebenheiten, die in der Stadt viel mehr stören", sagt Filippek. Ein breiter Reifen an einer Starrgabel kann fast ein Kilo einsparen.
Vergleichsweise günstig ist eine Gewichtsersparnis am Sattel zu haben. Und laut Filippek sogar ohne Komforteinbußen. "Gerade Tourenfahrer bevorzugen oft dünner gepolsterte Sättel, weil die auf Dauer komfortabler sind." Während ein Standardsattel 400 Gramm wiegen kann, liegen Sportsättel teilweise bei nur 150 Gramm.
Überhaupt, die Sicherheit: «Man kann davon ausgehen, dass das, was bei seriösen Händlern und von namhaften Herstellern angeboten wird, auch sicher verwendet werden kann", sagt Siegfried Neuberger vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Allerdings müsse man die Teile auch bestimmungsgemäß verwenden, betont er. "Teile fürs Rennrad sind auf andere Belastungen ausgelegt als Teile fürs Mountainbike." Bei Leichtbauteilen, deren Herkunft unklar ist, rät er zur Vorsicht.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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