Mangelnde Reichweite macht E-Autos Probleme

Mehrfach limitiert: Der BMW i3 hat wie andere Elektroautos nicht nur eine begrenzte Reichweite, auch beim Beschleunigen ist schon bei Tempo 150 Schluss. | Foto: BMW
  • Mehrfach limitiert: Der BMW i3 hat wie andere Elektroautos nicht nur eine begrenzte Reichweite, auch beim Beschleunigen ist schon bei Tempo 150 Schluss.
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Vor allem deutsche Hersteller bringen in den kommenden Monaten jede Menge E-Autos auf den Markt. Fraglich ist jedoch, ob die stromgetriebenen Flitzer auch beim Kunden ankommen.

Vor allem die Reichweite macht potenziellen Käufern Sorgen, denn bisher sind mit den Modellen nur Kurzstreckenfahrten möglich: Nach 150 oder 200 Kilometern ist meistens Schluss. Um die Bedenken zu zerstreuen, haben sich die Hersteller einiges einfallen lassen. Nissan dehnte etwa jüngst die Garantieleistung auf die Stromspeicher des Leaf aus. Nach fünf Jahren garantieren die Japaner eine Gesamtkapazität von noch mindestens 75 Prozent des Ursprungswerts. Und BMW verspricht Ersatz, sollte nur eines der acht Akkumodule im für Ende des Jahres erwarteten i3 innerhalb von acht Jahren oder binnen 100 000 Kilometern den Geist aufgeben.Viele Hersteller setzen auch auf Einsicht der Autofahrer. Die Botschaft: Die Reichweite genügt. "Die Sorge um den Aktionsradius ist unserer Meinung nach etwas Psychologisches", sagt Nissan-Sprecher Alexander Sellei. Aber dem Kunden solle auch klar sein, das E-Autos keine Urlaubsautos seien. "Insbesondere für Pendler, die täglich eine Strecke von weniger als 100 Kilometern zurücklegen, und für Städter sind die aktuellen Reichweiten bereits heute alltagstauglich", sagt Alexander Böhm vom Bundesverband eMobilität.

"Man muss das Mobilitätsprofil betrachten. Kunden, deren Verwandte weit weg wohnen, werden wir kein E-Auto verkaufen", sagt VW-Sprecherin Ruth Holling. Dazu passt, dass der Wolfsburger Konzern als sein erstes E-Auto einen Kleinstwagen bringt: Der E-Up soll zu Preisen ab 26 900 Euro in den Handel kommen - noch vor dem Golf Blue-E-Motion.

Renault gewährt Käufern eines Batterieautos Rabatte bei kooperierenden Autoverleihern: Wem etwa die Reichweite des Zoe von maximal 210 Kilometern nicht genügt, bekommt bei Avis und Europcar zehn Prozent eingeräumt. BMW wird i3-Kunden anbieten, gegen Aufpreis für eine bestimmte Anzahl von Tagen ein Modell mit Verbrennungsmotor zur Verfügung zu stellen. Und Nissan versucht es beim Leaf-Kunden mit der Mobility-Card, mit der 14 Tage pro Jahr ein Nissan Qashqai kostenlos gemietet werden kann.

Als handfester empfindet es mancher Kunde, wenn der Kaufpreis der E-Autos sinkt. So dürfte das Kalkül bei Herstellern gewesen sein, die sich entschieden, die Batterie vom Kauf zu entkoppeln und zum Leasing anzubieten. Zum Beispiel bei Renault, Nissan und auch Smart haben Kunden diese Option. Wer etwa den Smart Fortwo ed kauft und die Akkus leiht, zahlt statt 23 680 Euro nur 18 910 Euro. Dann kommt aber wie bei den anderen Herstellern eine monatliche Rate dazu.

Doch was ist, wenn die Urlaubsfahrt in den Süden ansteht und man mit dem eigenen Auto reisen möchte? Dafür haben die Ingenieure den Range Extender entwickelt, der das E-Konzept jedoch verwässert: Bekannt wurde dieser kleine Verbrennungsmotor mit dem Opel Ampera. Er treibt einen Generator an, der Strom für den Antrieb erzeugt - und beim Ampera in bestimmten Fahrsituationen sogar direkt auf die Antriebsräder wirkt. Damit sei der Wagen kein reines Batterieauto mehr, hagelte es Kritik.

Auch BMW wird den mindestens 34 950 Euro teuren i3 für 5000 Euro Aufpreis mit Range Extender anbieten, um der Akkureichweite von 130 bis 160 Kilometer auf die Sprünge zu helfen. Zusätzlich sind dann laut Sprecher von Frankenberg 100 bis 160 Kilometer möglich.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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