Immer mehr Hersteller von Geländewagen setzen auf elektronische Helfer, die die Fahrt ins Abenteuer erleichtern sollen.
Dazu zählen zum Beispiel Kamerasysteme, mit denen Fahrer ihr Auto rundum überwachen und sicher über groben Untergrund bugsieren können. Populär ist auch die sogenannte Bergabfahrhilfe: "Wenn man sie an steilen Gefällestrecken aktiviert, bremst das Auto von alleine und kriecht im Schritttempo jeden Berg hinunter", erläutert Mercedes-Sprecher Christian Anosowitsch.Nachdem eine solche Hill Descent Control mittlerweile bei den allermeisten Geländewagen eingebaut wird, erobert die elektronische Regelung zunehmend weitere Fahrbereiche: So, wie normale Familienautos auf Knopfdruck sportlicher abgestimmt werden können, lassen sich viele Offroader mit einem Schalter für den Geländeeinsatz programmieren. Das System hat unter anderem Einfluss auf das elektronische Stabilitätsprogramm und die Kraftverteilung des Allradantriebs. Ersteres arbeitet im Gelände anders als auf der Autobahn, erläutert ein Entwickler von VW: "Bei Autos wie dem Tiguan lassen wir im Gelände für ganz kurze Zeit anders als auf Asphalt ein Blockieren der Räder zu. So baut sich vor dem Reifen ein kleiner Wall aus Schmutz und Steinen auf, der die Bremswirkung erhöht."
Wie weit die Ingenieure bei der Neuentwicklung von Assistenten gehen, zeigt die Studie DC 100, die Land Rover auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt zeigte. Der Prototyp hat nicht nur Reifen mit ausfahrbaren Spikes und einen Geländescanner, der dem Fahrer den sichersten Weg durch knifflige Passagen vorschlägt. Laut Vorausentwickler Anthony Harper gibt es sogar ein Sonarsystem für Wasserdurchfahrten: "Wo andere Allradfahrer sonst die Hosenbeine hochkrempeln und durch Furten waten müssen, um die Wassertiefe zu messen, genügt hier ein Knopfdruck."
Schon heute bestellbar sind eine ganze Reihe anderer Assistenzsysteme und Zusatzausstattungen. Das Angebot reicht von wasserdichten Schlüsseln, die selbst nach einem Bad in Bergbächen nicht den Dienst quittieren, bis hin zum sogenannten Unterfahrschutz. "Dabei schützen spezielle Bleche unter Motor, Getriebe und der Heckpartie empfindliche Bauteile am Wagenboden", erläutert BMW-Sprecher Andreas Lampka.
dpa-Magazin / mag
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