Oldies hinterm Steuer: Wie Autobauer ältere Fahrer berücksichtigen

Mobil im Alter: Autohersteller entwickeln zwar keine Autos für ältere Menschen, stellen sich aber zunehmend auf deren Bedürfnisse ein. | Foto: Silvia Marks
  • Mobil im Alter: Autohersteller entwickeln zwar keine Autos für ältere Menschen, stellen sich aber zunehmend auf deren Bedürfnisse ein.
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Das Durchschnittsalter der Privatkäufer von Neuwagen in Deutschland liegt bei 52 Jahren – Tendenz steigend. Für die Autohersteller ist das eine Herausforderung.

"Den Trend haben wir bereits 2005 aufgegriffen und das Projekt 'G plus' ins Leben gerufen", sagt Günther Fischhaber von Audi. Ergonomen, Designer, Psychologen, Sportwissenschaftler sowie Verkehrs- und Unfallforscher analysieren seitdem die Ansprüche älterer Autofahrer.

Das Alter alleine macht beim Kaufverhalten indes keinen Unterschied, erklärt Frank Ruff, Leiter Gesellschaft und Technik bei Daimler. "Die Lebensstile älterer Kunden werden individueller und vielfältiger. Damit verlieren Altersunterschiede an Bedeutung", sagt er. Außerdem sei der demografische Wandel regional sehr unterschiedlich.

"Wir suchen nach Lösungen, die für alle Kunden passen. Wir entwickeln die Bedienkonzepte und Komforteinstellungen unserer Fahrzeuge nach dem Motto: Was für ältere Menschen gut ist, kann für jüngere nicht schlecht sein", sagt Helge Neuner. Er ist Leiter der Abteilung Fahrerarbeitsplatz in der Volkswagen-Konzernforschung.

Beispiel Sehkraft: Die Zahlen auf dem Tacho können durchaus so groß sein, dass Menschen mit Sehschwäche sie mühelos erkennen können. Doch natürlich profitieren alle Autofahrer von gut ablesbaren Instrumenten. Ähnliches gilt für ergonomische Sitze: Sie lindern Rückenschmerzen und erhöhen die Aufmerksamkeit des Fahrers.

Damit jüngere Ingenieure sich in ältere Fahrer hineinversetzen können, entwickelte Ford 1994 einen Alterssimulationsanzug. Der simuliert altersbedingte Einschränkungen, wie Eintrübung der Augen, Einengung des Sichtfeldes, Schwerhörigkeit, Einschränkung der Beweglichkeit oder des Koordinationsvermögens. Ein Tremor-Generator lässt sogar die Hand wie bei einer Parkinson-Erkrankung zittern. "Die Benutzer sind zuerst über den raschen körperlichen Verfall und das Ausmaß schockiert", sagt Angela Sitter, Betriebsärztin und medizinische Beraterin im europäischen Ford Forschungszentrum in Aachen. Schnell passen die Probanden ihr Verhalten jedoch an die Einschränkungen an. Auch andere Autohersteller wie BMW und Volkswagen nutzen inzwischen Altersanzüge.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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