Sicher ans Ziel bei Schnee und Eis
- Beuschleunigen: Drehen beim Gasgeben die Reifen durch, greift bei neueren Autos der Schleuderschutz ESP und bremst das durchdrehende Rad. Bei Autos ohne die Technik sollten Fahrer Gas wegnehmen, sobald sie spüren, dass die Räder nicht mehr greifen, rät Gerhard von Bressensdorf, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände in Berlin.
- Bremsen: Wer kein ABS hat, bremst auf glatter Straße am besten durchgängig und gefühlvoll - mit Antiblockiersystem ist im Notfall auch eine Vollbremsung möglich. Die Stotterbremse ist dagegen ein veralteter Tipp, warnt von Bressensdorf.
- Ausparken: Ist der Wagen in einer Parklücke eingeschneit, muss der Fahrer ihn nicht unbedingt freischaufeln. Rausschaukeln heißt das Zauberwort. Dabei sollte der Fahrer mit dem Auto nach Möglichkeit ein kleines Stück nach vorn rollen, um nach einigen Zentimetern schnell in den Rückwärtsgang zu schalten und ein Stück nach hinten zu fahren. Das wiederholt er so lange, bis das Schaukeln ihm genug Schwung gibt, um den Widerstand zu überwinden. Hubert Paulus vom ADAC empfiehlt alternativ die Fußmatten-Methode: Die Matten aus dem Auto kommen auf beiden Seiten unter die Antriebsräder.
- Schneeketten: Sie funktionieren so ähnlich wie die Stollen unter Fußballschuhen. Die Kette grabe sich in den Schnee ein und erhöhe so den Rollwiderstand des Reifens, erklärt Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE). Allerdings darf man laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) nicht schneller als 50 Stundenkilometer fahren.
- Übersteuern: Beim Übersteuern bricht das Heck in einer Kurve aus - oft ein Zeichen für zu hohe Geschwindigkeit. Damit das Auto jetzt nicht ins Schleudern gerät, sollte der Fahrer den Fuß vom Gas nehmen und die Kupplung treten.
- Untersteuern: Hierbei rutschen die Vorderräder in einer Kurve fast geradeaus weiter, obwohl das Lenkrad eingeschlagen ist. Auch hierbei gilt laut Paulus: Gas weg und Ruhe bewahren.
- Fahrassistenten: ABS und ESP funktionieren in der Regel auch bei Schnee und Eis normal. Andere Assistenten arbeiten oft mit Kamerasensoren, die Schnee und Eiskrusten außer Gefecht setzen können, erklärt von Bressensdorf. "Spurhalteassistenten bringen bei Schnee zum Beispiel überhaupt nichts." Denn bei Schnee auf der Straße erkennen die Systeme die Fahrbahnmarkierungen nur schlecht oder gar nicht mehr.
dpa-Magazin / mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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