Hausbäume sind beliebt
Hausbäume waren einst Schattenspender, Luftbefeuchter und die Holzreserve in Notzeiten. In der Gruppe markierten sie die Einfriedung. Alleinstehend wurden sie Treffpunkt für die Familie oder gar das ganze Dorf. Ein klassischer Hausbaum wurde auch wegen seiner symbolischen Bedeutung gepflanzt: Die Eiche ist das Sinnbild für Standfestigkeit, Stärke und Wahrheit. Die Linde steht für eheliche Liebe, Güte und Gastfreundschaft.
Sowohl Nutzen als auch soziale oder symbolische Bedeutung spielen heute eine nachgeordnete oder gar keine Rolle mehr. "Für Hausbesitzer stehen gestalterische Aspekte und praktische Faktoren wie die Endgröße eines Baumes im Vordergrund", sagt Eiko Leitsch vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Denn die Grundstücke sind kleiner geworden. Ein klassischer Hausbaum würde ein Grundstück mit einer heute üblichen Fläche von 300 bis 500 Quadratmetern sowohl unter- als auch oberirdisch sprengen.
Von vornherein regelmäßige Rückschnitte einzuplanen, um die Größe des Baums zu regulieren, ist keine gute Idee. Das macht Arbeit und stört oft den natürlichen Wuchs des Gehölzes. Besser ist es, von vornherein einen passenden Baum zu suchen. "In kleinen Gärten finden nur kleinwüchsige oder schmalkronige Bäume und in der Regel nur ein Exemplar ausreichend Platz", sagt Leitsch. Eine Zeit lang waren Kugelbäume wie der Kugel-Ahorn, die Kugel- Robinie oder der Kugel-Trompetenbaum groß in Mode. Allerdings können ihre Kronen gut vier bis sechs Meter breit werden - zu viel für manchen Garten. Das gilt ebenso für die Hänge-Maulbeere oder die Echte Hängebirke.
Ein langsam wachsender Baum braucht viele Jahre, bis er eine ansehnliche Größe erreicht hat und das Grundstück prägen kann. Baumschulbesitzer Giesebrecht rät daher, beim Kauf nicht auf ein kostengünstiges kleines Gehölz zu setzen. "Der Stammumfang in einem Meter Höhe sollte schon 12 bis 14 Zentimeter betragen." Die Rinde darf keine Verletzungen aufweisen. Der Stamm sollte gerade und die Krone gleichmäßig sein.
Die Pflanzgrube muss mindestens doppelt so breit und tief sein, wie der Ballen groß ist. "Bei Neubauten ist der Boden in aller Regel sehr stark verdichtet", so Leitsch. "Wenn die Baumgrube dann nicht ausreichend groß dimensioniert ist, zwängt das feste Erdreich die Wurzeln ein und der Baum bleibt in seinem Wachstum einfach stehen." Den Boden kann man mit Kompost oder Langzeitdünger verbessern.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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