Keine Angst vor steigenden Zinsen

Es lohnt sich gründlich zu rechnen – auch wenn die Zinsen für Immobiliendarlehen derzeit niedrig sind. Von übereilten Entscheidungen raten Experten ab. | Foto: Christin Klose
  • Es lohnt sich gründlich zu rechnen – auch wenn die Zinsen für Immobiliendarlehen derzeit niedrig sind. Von übereilten Entscheidungen raten Experten ab.
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Auch wenn derzeit die Zinsen für Immobiliendarlehen sehr niedrig sind, sind sich die Experten einig: Irgendwann werden die Leitzinsen wieder Schritt für Schritt angehoben. Dann werden auch die Kredite wieder teurer.

Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen beruhigt: Steigende Zinsen müssen nicht zwangsläufig zu unbezahlbaren Krediten führen. Denn bei einem Annuitätendarlehen wirke sich das Umschichten von Zinsen auf Tilgung bei höheren Zinsraten schneller aus. Da mit jeder Rate ein Teil der Restschuld getilgt werde, verringere sich der Zinsanteil, erklärt Schwarz. Deswegen werde der Tilgungsanteil höher.

Dennoch rät der Verbraucherschützer: gründlich rechnen, wie hoch die monatliche Rate eines Kredites sein darf und bis wann er abbezahlt sein muss. "Für die Finanzierung sollte man maximal 30 Prozent des zur Verfügung stehenden Nettoeinkommens verplanen", sagt Schwarz. Dies sollten Käufer berücksichtigen, damit sie jetzt nicht einen Kredit aufnehmen, den sie sich nicht leisten können.

Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf empfiehlt zusätzlich, ausreichend Eigenkapital mitzubringen: 20 bis 30 Prozent der gesamten Summe, also von Kaufpreis und Nebenkosten, seien eine gute Voraussetzung für die Kreditaufnahme. Wer zu knapp kalkuliert, macht sich das Leben schwer, warnt sie. Schließlich kämen oft noch Kosten hinzu, die ein Verbraucher vorher nicht eingeplant hat.

Finanzberater Max Herbst aus Frankfurt am Main hält ein Darlehen schon für machbar, wenn die eigenen Mittel die Nebenkosten abdecken. Meist sind es 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises. Es lohne sich selten, das Bauvorhaben aufzuschieben, sagt Herbst. Eine Familie etwa habe häufig nicht die Chance, ausreichend zu sparen, um auf den vielfach empfohlenen Eigenanteil von mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten zu kommen. Dennoch zahle sie für eine Wohnung oft 800 bis 1000 Euro Kaltmiete pro Monat. Das summiere sich in diesem Fall pro Jahr auf bis zu 12 000 Euro. Geld, das sich vielleicht besser in eine eigene Immobilie investieren lasse.

dpa-Magazin / mag
Literatur: Finanztest, "Immobilienfinanzierung. Die richtige Strategie", 208 Seiten, 19,90 Euro, erschienen 2013, ISBN: 978-3-86851-355-4.
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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