Kindgerechtes Haus: Beim Bau auf Bedürfnisse der Kleinen achten

Mit einem Jahr wollen Kinder ihr Umfeld erforschen – besser ist es da, wenn vor Treppen ein Gitter angebracht ist. Die Löcher von Steckdosen werden zur Sicherheit mit Verschlüssen abgedeckt. | Foto: Silvia Marks
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  • Mit einem Jahr wollen Kinder ihr Umfeld erforschen – besser ist es da, wenn vor Treppen ein Gitter angebracht ist. Die Löcher von Steckdosen werden zur Sicherheit mit Verschlüssen abgedeckt.
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Schon beim Hausbau denken Bauherren am besten an die Sicherheit von Kindern. Denn sind die Treppen unsicher oder drohen Schränke zu kippen, laufen die Kleinen schnell Gefahr, sich in den eigenen vier Wänden zu verletzen.

Bei Treppen verhindern senkrechte Gitterstäbe, dass das Geländer zur Leiter wird. Von Strebe zu Strebe gilt ein Richtwert von maximal zwölf Zentimetern, damit kein Kinderkopf durchpasst. "Das Geländer wird am besten beidseitig angebracht", rät Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren. Eines auf Kinderhöhe und ein weiteres für Erwachsene.

Nach unten offene Treppen ohne Setzstufen sind ungeeignet. "Dazwischen sollte mindestens eine Querverstrebung angebracht werden", erklärt Inke Ruhe von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder in Bonn. Außerdem rät sie natürlich auch zu einem beliebten Tipp für Eltern: Ein Gitter sichert den Zugang vor der ersten und nach der letzten Stufe ab. So kommen Kinder erst gar nicht auf die Idee, die Treppe hinauf- oder herunterzukrabbeln.

Wichtig ist außerdem, Schränke mit Winkeln und Schraubdübeln an der Wand zu befestigen. "Möbel sollten kippsicher sein", betont Ruhe. Und das gilt nicht nur für Haushalte mit Kindern. Spielsachen sollten darin weit unten lagern. Das verhindert waghalsige Kletteraktionen.

"Bei der Einrichtung ist auch zu beachten, dass auf den Laufwegen des Kindes keine spitzen oder scharfen Möbelstücke stehen", erklärt Ruhe. Ein weicher Boden wie Teppich oder Kork empfiehlt sich besonders im Kinderzimmer. Hier, wo die Kleinen unbeaufsichtigt spielen, sollten Eltern auf abschließbare Fenster achten und spezielle Kinderleuchten verwenden, die nicht zu warm werden. Ebenso unverzichtbar sind Rauchmelder.

Gut ist außerdem, die Armaturen zu schützen. Griffe an der Badewanne vermeiden das Ausrutschen. An zu heißem Wasser verbrühen sich Kinder zudem. "Mit einem Temperaturbegrenzer kann man Heißwasser auf 38 Grad regulieren", erklärt Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus.

Zusätzlich sind einige vorübergehende Maßnahmen sinnvoll. Rundkappen aus weichem Kunststoff decken Kanten von Tisch und Sideboards ab. Steckdosenverschlüsse und FI-Schalter gehören mittlerweile zum Standard. "Neuere Steckdosen haben den automatischen Verschluss schon integriert", erklärt Ruhe.

Wasserkocher, Bügeleisen oder Haartrockner sowie deren Kabel sollten nicht in Reichweite von Kindern sein. Sie können daran ziehen und sich verbrennen. Auch der Herd birgt Gefahren. Woelk empfiehlt zum Schutz vor Verbrennungen ein Gitter. Daneben sollte die Backofentür zum einen vor ungewolltem Öffnen, zum anderen mit einem zusätzlichen Hitzeschutz gesichert werden.

Um Schränke und Schubladen abzuschließen, gibt es Sicherheitsriegel zum Nachrüsten. Hier gilt: "Besser ein Kind kann die Schränke erst gar nicht öffnen, als dass es sich darin die Finger klemmt", sagt Reinhold-Postina. Flüssige Putzmittel unter der Spüle sind giftige Gefahren. "Wenn die Haushaltschemikalien nicht höher gelagert werden können, sollte hier ein verschließbarer Kasten installiert werden", rät Woelk. mag

Mit einem Jahr wollen Kinder ihr Umfeld erforschen – besser ist es da, wenn vor Treppen ein Gitter angebracht ist. Die Löcher von Steckdosen werden zur Sicherheit mit Verschlüssen abgedeckt. | Foto: Silvia Marks
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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