So viel Weiß verträgt die Wohnung

Bei Light Innocence spielt Weiß eine große Rolle. Damit der Wohnraum nicht zu steril wirkt, sollten farbige Akzente gesetzt werden. | Foto: Karolina Rezac
  • Bei Light Innocence spielt Weiß eine große Rolle. Damit der Wohnraum nicht zu steril wirkt, sollten farbige Akzente gesetzt werden.
  • Foto: Karolina Rezac
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Zurückgenommen und dezent, aber zum Wohlfühlen soll die moderne Einrichtung nach Ansicht von Wohnexperten sein. Und das am besten in Cremefarben bis Weiß.

Das Stilbüro bora.herke.palmisano verpasste dem Konzept auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt den Namen "light innocence" - "leichte Unschuld". Designexpertin Claudia Herke erklärt: "Ein puristischer Stil, in dem ätherische Leichtigkeit und natürliches Tageslicht eine zentrale Rolle spielen."Der Stil sei ausgewogen und harmonisch, erklärt Herke, im Prinzip "eine Zufluchtsstätte jenseits von Hektik und Schnelllebigkeit". Die Menschen hätten das Gefühl, dem Arbeitsleben und Kommunikationsverhalten etwas entgegensetzen zu müssen, erläutert das Nicolette Naumann von der Messe Frankfurt.

Es gebe definitiv einen Trend in Richtung Natürlichkeit, der aus Skandinavien kommt, ergänzt Sylvia Leydecker vom Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) in Bonn. Weiß spiele eine große Rolle, aber nicht in steriler Form, sondern in Verbindung mit Holz, natürlichen Farbtönen, plakativen Akzentfarben und haptisch anspruchsvollen Oberflächen, etwa kuscheligen Fellen und strukturierten Teppichen.

Diese Brechungen des reinen Weiß seien wichtig, sagt der Farbexperte Prof. Axel Venn aus Berlin. Sonst drohe es, klinisch zu wirken. "Weiß steht für eine misanthropische Haltung gegen sich selbst, es ist eine Art Kasteiung. Ich glaube, die Leute halten sich nicht wirklich in diesen Räumen auf. Ich halte das auch für einigermaßen zerstörerisch." Ganz wichtig ist auch das Tageslicht im Wohnraum, wobei sich in diesem Punkt schon viel beim Bau entscheidet, wie Leydecker erklärt. "Woher kommt die Sonne? Wo fällt das Licht ein? Das lässt sich hinterher nicht mehr beeinflussen." Eine Möglichkeit, sich mehr Tageslicht in den Raum zu holen, seien Spiegel. Weil sich das Tageslicht naturgemäß nur schwer beeinflussen lässt, kommt es aber vor allem auf die hellen Farben an. Naumann rät zu Cremetönen, Herke ergänzt Puder, Mattsilber, Pfirsich, Violett, Lindenblüte und Milch. Die Farben werden mit natürlichen Oberflächen kombiniert: Stein, Holz, Fell und Filz, erklärt Naumann.

Auch diese wiederum verhindern ein steriles Ambiente: "Die Textur rauer oder grob verputzter Oberflächen, behagliche Textilien, die lebendige Erscheinung natürlicher Steine oder auch die industriell produzierte, aber attraktive dreidimensionale Oberflächenstruktur nehmen dem Ganzen dieses Klinische", sagt Sylvia Leydecker.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 977× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 636× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.126× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.012× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.