Marx und Engels zur Humboldt-Uni: Verein Historische Mitte will Bronzedenkmal im Hof der Universität aufstellen

Marx und Engels stehen seit über sieben Jahren an der Karl-Liebknecht-Bücke. | Foto: Dirk Jericho
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Der überlebensgroße Karl Marx und sein Philosophenfreund Friedrich Engels, die wegen der U-Bahnbaustelle 2010 aus der Mitte des Marx-Engels-Forum an den nordwestlichen Rand an der Karl-Liebknecht-Bücke versetzt worden waren, sollen zur Humboldt-Universität umziehen.

Diesen Vorschlag hat jetzt Annette Ahme gemacht. Die Vorsitzende des Vereins Historische Mitte, der sich für die Rekonstruktion der „Altstadt Berlin“ auf historischem Straßengrundriss einsetzt, nennt das eine „wunderbare Variante, über die wir im 200. Geburtsjahr von Marx diskutieren und entscheiden sollten“. Karl Marx‘ Geburtstag jährt sich am 5. Mai 2018 zum 200. Mal.

Immer wieder gibt es Diskussionen, was aus dem Denkmal der Kommunismusikonen wird, das 1986 im Marx-Engels-Forum aufgestellt wurde. Ob die Bronzeriesen – jede Figur wiegt etwa zwei Tonnen – an ihren alten Ort zurückkehren, ist mehr als unwahrscheinlich. Es ist offen, ob das Marx-Engels-Forum wieder bebaut werden soll. Dort stand vor dem Krieg an ganzes Viertel.

Die Idee zum Umzug zur Humboldt-Uni sei während der Demonstrationen gegen das geplante Einheitsdenkmal vor dem Schlossnachbau gekommen, so Ahme. Die Urväter des wissenschaftlichen Kommunismus „könnten sehr gut im Ehrenhof der Humboldt-Universität stehen und sitzen“, sagt Annette Ahme und erklärt: „Hier studierten Karl Marx und Friedrich Engels im geistigen Umfeld zwischen Hegel und Schelling, hier schärften sie ihren religionskritischen Geist, hier holten sie sich ihr geistiges Rüstzeug, um den entstehenden Kapitalismus zu verstehen, gegen den sie Menschlichkeit und Gerechtigkeit setzen wollten. Im noch nicht vereinigten Deutschland wurden sie hier, in Preußen, vielleicht auch erst zu Deutschen im idealistischen Sinn“.

Für die Marmor-Reliefs von Werner Stötzer und die Bronzereliefs von Margret Middell sowie die Edelstahlstelen mit den damals in neuer und beispielgebender Technik eingebrannten Fotodokumenten aus der Arbeiterbewegung, die zum Marx-Engels-Denkmal gehören, hat Ahme auch eine Idee. „Da die ganze Zeit des realen Kommunismus und Sozialismus bisher noch in keiner Weise gewürdigt ist, würde es sich anbieten, hier in Berlin ein Museum der Arbeiterbewegung anzudenken, in dessen Außenbereich diese denkmalwerten Elemente arrangiert werden könnten“, so Ahme. Dies sei aber eine „Nebenfrage, die nicht davon ablenken sollte, einen würdigen anderen Standort für das große Denkmal zu finden“.

Marx und Engels stehen seit über sieben Jahren an der Karl-Liebknecht-Bücke. | Foto: Dirk Jericho
Das gesamte Ensemble mit den Reliefs und Stelen wurde 2010 verrückt. | Foto: Dirk Jericho
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Dirk Jericho aus Mitte

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