Kommt ein OP-Saal geflogen: Schwerlastkräne heben Container in Krankenhaushof

Die OP-Container wurden von der Krausnickstraße 50 Meter hoch über die Wohnhäuser in den Innenhof des St. Hedwig-Krankenhauses gehievt. | Foto: Alexianer
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  • Die OP-Container wurden von der Krausnickstraße 50 Meter hoch über die Wohnhäuser in den Innenhof des St. Hedwig-Krankenhauses gehievt.
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Mitte. Im historischen Innenhof des Alexianer St. Hedwig-Krankenhauses in der Großen Hamburger Straße 5-11 wurden 13 Container aufgestellt, in denen die Ärzte ab Januar operieren.

Wer 2017 unters Messer muss, wird im Hof des St. Hedwig-Krankenhauses operiert. Drei OP-Säle stehen vorübergehend zwischen Vorder- und Haupthaus. Doch keine Angst: Die OP-Container sind voller Hightech und modern ausgestattet. Aus 13 Modulen basteln die Ingenieure drei OP-Säle, die mit je 50 Quadratmetern etwa 15 Quadratmeter größer sind als die im bisherigen OP-Trakt. Der ist schon 25 Jahre alt und soll ab 2017 komplett saniert werden. Um während der Bauzeit weiter operieren zu können, haben sich die Alexianer für die temporäre Containerdorflösung entschieden. Jährlich werden im St. Hedwig-Krankenhaus etwa 5200 Operationen durchgeführt.

Spektakulärer Einsatz

Spektakulär war die Anlieferung der Containermodule. Zwei 500-Tonnen-Schwerlastkräne haben die unterschiedlich großen und bis zu 38 Tonnen schweren Containermodule von der Krausnickstraße über die Wohnhäuser in den historischen Innenhof des Krankenhauses gesetzt. Weil die Ausleger wegen des Gewichtes die Module nicht bis zum endgültigen Aufstellort heben konnten, musste im Innenhof ein dritter Kran die Container an die richtige Stelle bringen. Zwar gibt es 1000-Tonnen-Schwerlastkräne, aber die hätten mit ihren riesigen Stützauslegern nicht in die Krausnickstraße gepasst.

Die Kranlösung mit den fliegenden Containern war notwendig, weil Sattelschlepper mit den Containern durch keine der 3,90 Meter hohen Zufahrten auf das Krankenhausgelände passen. Wie Alexianer-Technikchef Andreas Purkhart sagt, sollten die OP-Container wegen der kurzen Weg ursprünglich direkt neben dem Bettenhaus aufgestellt werden. Doch für Kräne ist der Ort unerreichbar. Und für Hubschrauber, die das machen könnten, gibt es keine Genehmigung.

OP-Trakt wird saniert

In den kommenden drei Monaten werden die Hightech-Container angeschlossen und verkabelt und mit der Medizintechnik ausgestattet. OP-Säulen, -Tische, -Leuchten und alle möglichen Daten- und Überwachungsgeräte werden installiert. Durch den Container-OP-Trakt kann das etwa 50-köpfige Operationsteam während der Sanierungsphase des Zentral-OP nahtlos weiterarbeiten. „Ich bin schon neugierig auf die mobilen OP-Säle“, sagt Oberarzt Daniel Wiens, Ärztlicher Leiter des Bauchzentrums. Der Gastroenterologe unterstützt die Operateure beim Eingriff mit endoskopischen Aufnahmen.

Der Zentral-OP mit vier Sälen wird komplett saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Während der Bauzeit wird ein OP-Saal in einem anderen Gebäudeteil untergebracht, drei in den Containern. Die Grundrisse im Zentral-OP werden optimiert, so dass die neuen Säle größer werden. Sie bekommen neueste Technik für Lüftung, medizinische Gase, Elektro- und Datentechnik. Um die Abläufe im OP-Trakt zu optimieren, haben Spezialisten im Vorfeld in Echtzeitsimulationen am Computer gemeinsam mit den Ärzten den neuen Zentral-OP geplant. Insgesamt sieben Millionen Euro investiert der Träger des Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus, die Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH, in die Sanierung der OP-Säle. In der Summe ist mit 2,5 Millionen Euro der Modulbau aus Containern enthalten. Drei Millionen Euro der Gesamtsumme kommen aus dem Senatsprogramm SIWA (Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt). DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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