Spielplatz auf Privatschulhof: Nach Protesten aus dem Bezirksamt haben Anwohner wieder Zugang
Mitte. Ein kleines Schild am mit Wachschutz besetzten Eingang der Berlin Metropolitan School (BMS) in der Torstraße 212 weist darauf hin, dass es auf dem Schulhof einen Spielplatz gibt.
Das Schild hat die BMS jetzt mit Kabelbindern an das Gittertor gehängt. Damit kommt die Privatschule der Forderung des Bezirksamtes nach, den öffentlichen Spielplatz für die Nachbarschaft zugänglich zu machen. Dass der Spielplatz hinter dem bewachten Eingang nicht von den Schülern genutzt werden darf, werden allerdings die wenigsten Anwohner wissen. Aus der Formulierung auf dem BMS-Plakat geht das jedenfalls nicht hervor.
Beim Selbstversuch der Berliner Woche am 27. September war es tatsächlich möglich, vorbei am Security-Mann auf den Schulhof zu gelangen. Allerdings war kein einziger Schulfremder auf dem Gelände. „Das Schild hängt erst seit heute. Kaum einer weiß, dass hier ein Spielplatz ist“, sagte ein Betreuer der Privatschule.
Wie berichtet, hatte die Privatschule den Zugang zum öffentlichen Spielplatz auf dem Schulhof an der Linienstraße 122 gesperrt, weil hier ein Anbau errichtet wird. Für die Anwohner war der öffentliche Spielplatz damit verschwunden.
Nach Recherchen der Berliner Woche hatte Jugendstadträtin Sabine Smentek (SPD) jedoch gefordert, dass der Spielplatz zugänglich bleiben muss. Denn der Bezirk hat ein im Grundbuch eingetragenes Nutzungsrecht für den Spielplatz, so Smentek.
In dem Vertrag steht, dass die Schule ihn wochentags von 16 bis 19 Uhr und am Wochenende von 8 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich machen muss. Nachdem die Berlin Metropolitan School 2006 in die Gebäude der ehemaligen Mosaik-Grundschule zwischen Tor- und Linienstraße gezogen war und Gelände sowie Häuser vom Land Berlin gekauft hatte, war der öffentliche Spielplatz auf dem Schulhofgelände der Privatschule ein Dorn im Auge. Immer wieder gab es Probleme, weil Anwohner von Sicherheitsleuten nicht auf den Spielplatz gelassen wurden.
„Der Spielplatz war nie weg, nur der Zugang von der Linienstraße gesperrt“, sagt die zuständige Stadträtin. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten werde es auch wieder einen Zugang von der Linienstraße geben, so Smentek. Mit den nun aufgehängten Schildern ist für sie das Problem erst mal erledigt. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.