Wohnungen statt Autobahn: Bebauungsplan für Molkenmarkt liegt aus

Wo heute noch Autos fahren, sollen zukünftig Häuser stehen. Die neue Grunerstraße führt dann direkt vor dem Roten Rathaus vorbei. | Foto: Dirk Jericho
4Bilder
  • Wo heute noch Autos fahren, sollen zukünftig Häuser stehen. Die neue Grunerstraße führt dann direkt vor dem Roten Rathaus vorbei.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Noch bis zum 2. Dezember können Bürger ihre Meinungen und Einwände zum Bebauungsplan 1-14 (Molkenmarkt/Klosterviertel) äußern. Der Entwurf liegt öffentlich aus.

Wie eine überdimensionierte Autobahn teilt die Grunerstraße die nördlichen und südlichen Bereiche des alten Berlins zwischen Rotem Rathaus und Altem Stadthaus. Wo heute täglich zigtausende Autos entlang brettern oder in der Mitte der Grunerstraße parken, standen einst zahlreiche Häuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Ruinen abgerissen und das historische Viertel plattgemacht. Das Klosterviertel um den Molkenmarkt gehört zu den ältesten Stadtteilen und ist eine Keimzelle Alt-Berlins. Der Molkenmarkt gilt als ältester Marktplatz der Stadt.

Der Senat will das Areal zwischen den erhaltenen Gebäuden wie das Rote Rathaus, die Parochialkirche und das Alte Stadthaus neu ordnen und in „Annäherung an den historischen Stadtgrundriss ein urbanes Stadtquartier aus Kern-, Misch- und Wohngebieten“ schaffen, heißt es im B-Planentwurf, der das Gebiet zwischen Rotem Rathaus und Rathauspassagen, der Littenstraße, der Stralauer Straße und dem Nikolaiviertel betrifft. Um Platz für Büro- und Wohnhäuser zu schaffen, soll der Straßenzug Mühlendamm, Spandauer Straße und Grunerstraße verschwenkt werden.

Zukünftig führt die neue Grunerstraße direkt vor den Rathauspassagen und dem Roten Rathaus - immer noch sechsspurig - bis zur Spandauer Straße und geht dann scharf links am Molkenmarkt vorbei zum Mühlendamm. Auf den freiwerdenden Flächen der heutigen Verkehrsschneise entsteht Platz für zahlreiche neue Gebäude, die auf den Grundrissen des historischen Klosterviertels gebaut werden sollen. Die Parkplätze in der Mitte der Grunerstraße und vor dem Rathaus fallen weg. Vor dem Alten Stadthaus entsteht so ein neues Stadtviertel. Auf dem Baufeld nördlich der Klosterruine zwischen Litten- und Klosterstraße soll wieder das Gymnasium zum Grauen Kloster entstehen. Die Schule wurde 1574 in den leerstehenden Räumen des Franziskanerklosters gegründet, das durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der „Förderverein des Evangelischen Gymnasiums zum Grauen Kloster - Berlinisches Gymnasium in Berlin-Mitte” sammelt Geld für die Schule am alten Ort. DJ

Der Planentwurf liegt mit Begründungen und Berichten bis zum 2. Dezember im Infopoint der Senatsbauverwaltung Am Köllnischen Park 3 aus. Alle Unterlagen und die Möglichkeit zur Stellungnahme gibt es auch im Internet unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/b-planverfahren/de/oeffauslegung/1-14/index.shtml
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 85× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 887× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 563× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.062× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.949× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.