Bogenschießen fördert die Gesundheit

Immer häufiger wird Bogenschießen auch ein Mittel in der Gesundheitsförderung. | Foto: Uli Deck
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Winnetou war mit Pfeil und Bogen treffsicherer als so manches Bleichgesicht mit Feuerwaffe. Die Zeiten, in denen die amerikanischen Ureinwohner so bewaffnet auf die Jagd gingen, sind zwar lange vorbei. Aber heutzutage ist Bogenschießen ein olympischer Sport, eine beliebte Freizeitbeschäftigung - und immer häufiger auch ein Mittel in der Gesundheitsförderung.

Der Sport sei so attraktiv, weil er eine hohe Körperbeherrschung verlange, sagt Klaus Lindau vom Deutschen Schützenbund. "Bogenschießen besteht aus einer Automatisierung der Bewegung und ist dabei sehr dynamisch." Daher müsse man sich sehr mit dem eigenen Körper beschäftigen. Wenn der Bogen gespannt wird, der Pfeil die Sehne mit großer Wucht verlässt und sich einen Augenblick später in die Zielscheibe bohrt, dann empfinden viele Schützen eine Art Glücksgefühl. "Man ist selbst dafür verantwortlich, ob man trifft oder nicht. Dieses hohe Maß an Eigenverantwortung macht Spaß", erklärt Lindau.Weil beim Bogenschießen die Muskulatur gestärkt und der aufrechte Stand permanent eingeübt wird, profitieren Rücken und Wirbelsäule. Daher sei es auch ein anerkannter Rehasport. "Zudem passiert dabei etwas, die Kräftigung hat also einen Sinn. Das ist interessanter, als im Fitnessstudio Eisen zu heben."

Für manche Menschen ist es sogar der erste Schritt, sich überhaupt einmal sportlich zu betätigen, erzählt Martin Scholz. Der Coach und Heilpraktiker für Psychotherapie arbeitet in Dortmund unter anderem mit Kindern und Jugendlichen, die unter Adipositas, also Fettleibigkeit leiden. Sie wiegen so viel, dass Joggen zum Abnehmen wenig sinnvoll ist, Bogenschießen können sie jedoch.

"Das ist für sie der erste Kontakt mit Bewegung", erklärt Scholz. "Sie haben relativ schnell Erfolg und merken: Du kannst etwas! Und irgendwann kommen sie an den Punkt, an dem sie eventuell auch laufen oder Rad fahren können." Die Erfahrung mit Pfeil und Bogen kann also dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu steigern.

Zudem verbessert Bogenschießen die Wahrnehmungsfähigkeit und Konzentration. Es fördert die Entspannung, schützt Menschen damit vor Stress, wie Studien gezeigt haben. Daher wird es oft auch in psychosomatischen Kliniken eingesetzt, zum Beispiel bei Burnout-Patienten oder Menschen mit Essstörungen.

Der Bogen findet seinen Einsatz auch bei Trainings in Unternehmen. Hier kann der Sport das Team-Building fördern, erzählt der Coach. Dabei spielten Fragen nach den Zielen des Teams und seiner Mitglieder eine Rolle: Wo stehe ich? Wo will ich hin? "Diese Zielorientierung kann man mit den Pfeilen gut üben", sagt Scholz.

Während Spezialisten technisch ausgefeilte Bögen nutzen, wird im Freizeitbereich häufig mit einfachen Langbögen geschossen. Das gilt auch für das meditative Zen-Bogenschießen und eine Reihe weiterer Formen. Dazu gehört das der Jagd nachempfundene 3-D-Schießen im Grünen. Dabei zielen die Teilnehmer auf Schaumstofftiere. "Bei solchen und ähnlichen Dingen stehen der Spaß und die Natur im Vordergrund", sagt Manfred Baum vom Verein Schützengilde Welzheim, der Außenstelle des Olympiastützpunkts Stuttgart ist und regelmäßig Athleten zu den Sommerspielen schickt. "Das ist sehr im Trend." Deshalb hat auch sein Verein oft Anfragen von Unternehmen und arbeitet mit einer Schule zusammen.

Weiterführende Informationen beim Deutschen Schützenbund unter http://www.dsb.de.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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