Beim Verdacht auf Vergiftung sofort Hilfe holen

Viele Vergiftungsfälle betreffen Kinder: Haushaltsreiniger sollten für den Nachwuchs unzugänglich aufbewahrt werden. | Foto: Patrick Pleul/dpa/mag
  • Viele Vergiftungsfälle betreffen Kinder: Haushaltsreiniger sollten für den Nachwuchs unzugänglich aufbewahrt werden.
  • Foto: Patrick Pleul/dpa/mag
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Im Haushalt findet sich weit mehr Giftiges, als den meisten Menschen bewusst ist: angefangen bei Reinigungsmitteln und Giftpflanzen über verdorbene Lebensmittel bis zu Alkohol und Medikamenten.

Arzneimittel sind Experten zufolge für den Großteil der Giftnotfälle bei Erwachsenen verantwortlich und auch bei Kindern ganz weit oben anzusiedeln. Bei den Medikamentenvergiftungen im Erwachsenenalter handelt es sich meist um Suizidversuche. Kinder dagegen vergiften sich beinahe ausschließlich versehentlich - etwa, weil sie denken, bunte Pillen wären Bonbons. "Je nachdem, welches Gift auf welchem Weg in den Körper gelangt, kann jedes Organ angegriffen und geschädigt werden", erklärt Peter Sefrin von der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands. So kann das Einatmen von Chlordämpfen zu Lungenproblemen führen, eine Überdosis Paracetamol die Leber angreifen und der blaue Eisenhut beim Verzehr zu Herz-Kreislauf-Versagen führen. Dementsprechend gibt es auch kein unverkennbares Leitsymptom, das auf eine Vergiftung hinweist.

Häufig sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Atem- und Kreislaufstörungen und Bewusstseinstrübungen. Daneben gibt es noch viele andere Symptome, die von einer Vergiftung herrühren können. Das macht es gerade für den Laien schwierig, eine Vergiftung zu erkennen. Dennoch gibt es einige hilfreiche Verdachtsmomente: etwa ein plötzliches Eintreten der Beschwerden aus voller Gesundheit heraus sowie das parallele Erkranken mehrerer Personen, die etwas gemeinsam haben - zum Beispiel denselben Arbeitsplatz oder dieselbe Speisenfolge. Oder Hinweise in der Umgebung, wie Prof. Thomas Zilker, Toxikologe von der TU München, ergänzt: eine leere Pillendose oder Giftpflanzenreste zum Beispiel.

Besteht Verdacht auf eine Vergiftung, sollte man sich Hilfe vom Fachmann holen. Ist die betroffene Person bei Bewusstsein und soweit stabil, heißt es: den Giftnotruf anrufen und den Fall detailliert schildern. Wichtig sind Alter, Geschlecht und Gewicht des vermeintlich Vergifteten und genaue Angaben zu seinem Zustand. Wenn möglich, sollten zudem die vergiftende Substanz, ihre Menge und der Aufnahmezeitpunkt genannt werden.

Davon ausgehend erfährt der Anrufer, was zu tun ist: zum Beispiel, ob medizinische Maßnahmen nötig sind oder der Notarzt kommen sollte. Ist jemand bewusstlos oder leidet er unter Atemnot, besteht akute Lebensgefahr. Dann sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden. Hausmittel können gefährlich sein: So beschleunigt etwa Milch die Wirkung mancher Gifte. Das Herbeiführen eines Übergebens kann zur Folge haben, das Erbrochenes in die Luftröhre gelangt und der Betroffene in Atemnot gerät.

Giftnotrufzentren bieten Laien und medizinischem Fachpersonal schnelle und kompetente Hilfe in Vergiftungsfällen und Vergiftungsverdachtsfällen. Die Notrufzentrale Berlin ist rund um die Uhr unter der 19240 erreichbar. Details unter http://dpaq.de/rElj2.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 845× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 833× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 528× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.025× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.917× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.