FORSCHUNG
Blutgerinnsel bei Corona-Patienten: Obduktionen bringen neuen Behandlungsansatz

Die Forscher vom Instituts für Rechtsmedizin aus Hamburg: Prof. Dr. Stefan Kluge, Prof. Dr. Klaus Püschel, Prof. Dr. Jan Sperhake, Priv.-Doz. Dr. Dominic Wichmann. | Foto: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
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  • Die Forscher vom Instituts für Rechtsmedizin aus Hamburg: Prof. Dr. Stefan Kluge, Prof. Dr. Klaus Püschel, Prof. Dr. Jan Sperhake, Priv.-Doz. Dr. Dominic Wichmann.
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Das alles beherrschende Thema Corona beschäftigt weltweit unzählige Ärzte und Wissenschaftler, um einen Wirkstoff sowie eine Impfung gegen das Virus zu entwickeln. Gefragt sind auch Pathologen: Sie wollen von den Toten lernen.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat im März damit begonnen, die an Covid-19-Verstorbenen zu obduzieren. Jetzt haben Forscherteams um den Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am UKE Prof. Dr. Klaus Püschel ein überraschendes Studienergebnis vorzuweisen: COVID-19 führt in ungewöhnlich vielen Fällen zu Thrombosen sowie Lungenembolien.

Bei der Autopsie der ersten zwölf Patienten wurde dies wissenschaftlich nachgewiesen und im weiteren Verlauf von mittlerweile 192 rechtsmedizinischen Untersuchungen bestätigt. Das SARS-CoV-2-Virus scheint in den Venen zur Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) zu führen, die als Lungenembolie in die großen Lungengefäße gelangen und zu einem akuten Herz-Kreislauf-Versagen führen können.

Im höheren Alter kommt es – unabhängig von Corona – häufig in den Venen der Beine zu einem Blutgerinnsel. Teile dieses Blutgerinnsels können sich lösen und im Körper über die rechte Herzkammer in die Lunge wandern. Dort können sie die Lungenstrombahn blockieren und eine Lungenembolie auslösen.

Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass COVID-19-Patienten überdurchschnittlich oft Blutgerinnsel ausbilden, ist noch nicht abschließend geklärt. Aber die Untersuchungen geben Hinweise auf die künftige Behandlung von COVID-19-Erkrankten. Die Idee zu einer möglichen Behandlung: Patienten, bei denen das Virus nachgewiesen wird, könnten künftig vorbeugend mit Blutverdünnungsmitteln behandelt werden.

Thromboserisiko minimieren

Zur Vorbeugung sollten die Patienten mindestens 1,5 Liter am Tag trinken. Getränke halten das Blut flüssig. Eine eingeklemmte Sitzhaltung wie bei langen Flügen, Bus- oder Autofahrten, aber auch zu Hause oder auf Familienfeiern behindert den Blutfluss in den Beinen. Deshalb sind häufiges Aufstehen und Gymnastik zwischendurch die beste Thromboseprophylaxe.

Literatur: „Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg“, 5. Auflage, ISBN 978-3-941891-19-7, 464 Seiten, 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel, unter Telefon 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) oder im Internet auf www.umsorgt-wohnen.de.

Die Forscher vom Instituts für Rechtsmedizin aus Hamburg: Prof. Dr. Stefan Kluge, Prof. Dr. Klaus Püschel, Prof. Dr. Jan Sperhake, Priv.-Doz. Dr. Dominic Wichmann. | Foto: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Der Ratgeber "Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg" ist nunmehr schon in 5., aktualisierten Auflage erhältlich. | Foto: Umsorgt wohnen
Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

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