Robert-Koch-Institut: immer mehr FSME-Risikogebiete in Deutschland

Die kleinen Blutsauger sind auch in den Städten auf dem Vormarsch. | Foto: Flickr sheep tick gbohne CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
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Auch 2015 besteht in Teilen Deutschlands eine hohe Gefahr, an der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung FSME zu erkranken. Dem Berliner Robert-Koch-Institut zufolge kamen zu den bestehenden Risikogebieten im letzten Jahr drei weitere hinzu.

Ein Zeckenbiss kann in Deutschland schwerwiegende Folgen haben. Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen droht die Gefahr, sich mit dem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzustecken – einer Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen und Fieber verläuft und zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen kann. Dem Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts zufolge zählen deutschlandweit aktuell 145 Kreise zu den FSME-Risikogebieten. Im Vergleich zum Vorjahr kamen zwei Landkreise in Bayern und einer in Thüringen hinzu.

Gefährliche Zecken sind jedoch nicht nur in ländlichen Gebieten auf dem Vormarsch. Auch in Städten breiten sich die Spinnentiere immer weiter aus. Zu diesem Ergebnis kamen Parasitologen von der Hochschulambulanz der Universität Potsdam und der Technischen Universität Braunschweig. Den Forschern zufolge sindZecken mit FSME-Erregern zunehmend auch in Großstädten zu finden – vor allem in Berlin, Freiburg, Hannover und Magdeburg. Doch auch in vielen anderen Städten sind sie inzwischen vermehrt zu finden. Hintergrund dieser Entwicklung ist unter anderem die Zunahme geeigneter Lebensräume für Mäuse, Ratten, Vögel, Füchse und Igel, die den Parasiten als Wirtstiere dienen. Außer in Waldgebieten leben Zecken auch in Parks, Hinterhöfen, auf Spielplätzen oder Gartenanlagen.

Im häuslichen Bereich geht eine erhebliche Gefahr vor allem von Katzen aus. Den Parasitologen zufolge gibt es in Deutschland rund zehn Millionen Hauskatzen und zwei bis drei Millionen streunende Tiere. Häufig haben auch Freigängerkatzen engen Kontakt zu Menschen, schlafen mit ihnen eventuell sogar im gleichen Bett. Hier besteht die Gefahr, dass abgeputzte Zecken vom Haustier direkt auf den Menschen überspringen. Katzen oder Hunde, die einem Zeckenrisiko ausgesetzt sind, sollten daher vorbeugend mit entsprechenden Abwehrpräparaten behandelt werden.

Einen effektiven Schutz vor FSME bietet auch eine Impfung. Dazu sind in der Regel drei Impfungen notwendig. Nach vollständiger Impfung kann bei 99 Prozent der Geimpften von einem vollständigen Schutz vor FSME für mindestens drei Jahre ausgegangen werden. Impfen lassen sollten sich vor allem Personen in FSME-Risikogebieten und Personen, die beruflich einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind.

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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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