HÖREN
Die Schwerhörigkeit bekämpfen: Moderne Hörgeräte und -implantate
Im Alter lässt die Kraft unserer Sinnesorgane nach. Dazu gehört, dass wir schlechter hören, denn ab dem 60. Lebensjahr degenerieren die Hörzellen. Zunächst werden die hohen Töne nicht mehr wahrgenommen. Schleichend breitet sich der Hörverlust auf die mittleren und tiefen Frequenzen aus.
Die Menschen passen sich diesem schleichenden Prozess an. Sie überspielen ihre Schwerhörigkeit und tun so, als würden sie alles verstehen. Doch dadurch geraten viele Senioren in die soziale Isolation: Sie bleiben Familienfeiern fern oder telefonieren nicht mehr mit den Enkeln. Schwerhörigkeit ist ein Tabu. Dr. Parwis Mir-Salim, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, erlebt nicht selten, wie Patienten in seiner Sprechstunde „in Tränen ausbrechen, wenn ich den langjährigen Hörverlust offen anspreche.“
Den ersten Schritt müssen die Patienten selbst tun und einen Hörtest machen. Diese Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt tut nicht weh und bringt schnell Klarheit. Moderne Hörgeräte sind klein und unauffällig. Die Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten. Wer bereit ist, so ein modernes Hörgerätesystem zu tragen, wird wieder mehr Freude am gesellschaftlichen Leben haben. An das neue künstliche Hören muss man sich erst gewöhnen. „Doch ich konnte plötzlich das Singen der Vögel wieder hören“, erinnert sich Ruth C. begeistert, die zuvor immer wieder in Gesprächen nachfragen musste: „Können Sie bitte etwas lauter sprechen?“ Sie ist froh, dass das vorbei ist.
Aus zwei Gründen rät Dr. Mir-Salim dazu, das Thema offensiv anzugehen. Bei starker Schwerhörigkeit, bei der selbst mit Hörgeräten so gut wie nichts mehr zu hören ist, helfen moderne Hörimplantate. Gerade in diesem Bereich gibt es große Fortschritte zu verzeichnen. Außerdem können bei einer ärztlichen Untersuchung Entzündungen diagnostiziert werden, die häufig nicht schmerzhaft sind und daher von den Patienten nicht bemerkt werden. Unbehandelte Ohrenentzündungen können sowohl das Gehör als auch den Gleichgewichtssinn schädigen.
Aus eigener Erfahrung weiß die Rentnerin Ruth C.: „Schwerhörigkeit kommt schleichend. Wagen Sie den ersten Schritt. Wenn Sie sich nicht helfen lassen, verzichten Sie auf Lebensqualität!“
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Autor:Jochen Mertens aus Mitte |
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