Ergonomie - den Arbeitsplatz richtig gestalten
Ergonomie ist die Wissenschaft, die sich mit Problemen rund um die individuellen Arbeitsbedingungen beschäftigt. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann für beschwerde- und stressfreies Arbeiten sorgen und die Gesundheit schützen. Bei der Gestaltung von sogenannten Bildschirmarbeitsplätzen kommt es auf mehrere Komponenten an. "Es geht um die Arbeitsumgebung - wie vorhandener Platz und Licht, aber auch um Arbeitsmaterialien wie Bildschirm, Tastatur oder richtig angepasster Tisch und Stuhl", sagt Tania-Adrienne Colditz, Betriebsärztlicher Dienst in den beiden Berliner Helios Kliniken.Beim Stuhl ist beispielsweise auf eine individuell einstellbare Rückenlehne zu achten, die sich den Bewegungen des Sitzenden anpasst. Der Bürostuhl sollte so eingestellt sein, dass Unter- und Oberschenkel einen rechten Winkel bilden und die Füße vollständig auf dem Boden stehen. "Bei Personen, die kleiner als 1,60 Meter sind, empfehlen sich Fußstützen", sagt die 50-jährige Betriebsärztin. "Für besonders große Kollegen sind Stühle mit größerer Sitztiefe und höhenverstellbare Tische von Vorteil." Eine kostengünstige Lösung sind Höhenadapter aus dem Baumarkt.
Das richtige Aufstellen des Monitors und der Tastatur ist ebenfalls entscheidend für ein ergonomisches Arbeiten: Der Bildschirmabstand zum Sitzenden sollte mindestens 50 bis 100 Zentimeter betragen. "Eine weitere Orientierung ist: Die oberste Zeile auf dem Bildschirm sollte immer etwas unterhalb der horizontalen Sehachse liegen", sagt Dr. Colditz. Der Bildschirm selbst sollte entspiegelt und immer vom Staub befreit sein. Zum Arbeiten an und mit Texten empfiehlt sich eine dunkle Schrift auf einem hellen Hintergrund und eine Schriftgröße von mindestens elf bis zwölf. Zwischendurch sollte man seinen Augen etwas Abwechslung gönnen - bereits ein Blick aus dem Fenster kann die Augenmuskulatur entspannen. Treten vermehrt Symptome wie Brennen, Flimmern oder Tränen der Augen oder auch Kopfschmerzen auf, sollten ein Sehtest gemacht und ein Augenarzt zur Abklärung aufgesucht werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall regelmäßig konservierungsmittelfreie Augentropfen zu verwenden und täglich ein bis zwei Liter zu trinken.
Die Tastatur sollte idealerweise circa zehn Zentimeter von der Tischkante entfernt stehen. "Eine Steilstellung der Tastatur ist nicht ratsam", sagt die Medizinerin. "Sie kann zu schmerzhaften Überbelastungen von Händen, Sehnen und Unterarmen bis hin zum eingeklemmten Handwurzelnerv, dem sogenannten Karpaltunnelsyndrom, führen."
Nach acht oder mehr Stunden am Schreitisch ist aktiver Ausgleich für den Körper wichtig: Aktivitäten wie Walken, Schwimmen oder Rad fahren kräftigen die Muskulatur und helfen entspannen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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