Gesund leben und Hepatitis-Infektion vermeiden

Ein Tumor in der Leber macht sich meistens nicht bemerkbar - häufig wird die Krebserkrankung daher nur zufällig entdeckt. | Foto: Grafik: dpa-infografik
  • Ein Tumor in der Leber macht sich meistens nicht bemerkbar - häufig wird die Krebserkrankung daher nur zufällig entdeckt.
  • Foto: Grafik: dpa-infografik
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

André Trilisch (Name auf Wunsch des Betroffenen geändert) ist einer von 8000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland an Leberkrebs erkranken. Wie es dazu kam, hat er nie herausfinden können.

Irgendwann in den 1980er Jahren muss er sich bei einem Krankenhausaufenthalt mit Hepatitis C infiziert haben. 20 Jahre lang zerfraß diese Krankheit seine Leber, ohne dass er davon etwas mitbekam. Dann ging es ganz schnell: Wasser im Bauch, Leberzirrhose, Leberkrebs.

Zwei Drittel der Neuerkrankten sind Männer. Ein Großteil von ihnen hat sich Jahre vorher mit Hepatitis B oder C infiziert, ein anderer Teil hat sich die Leber durch Alkoholmissbrauch zerstört. Zunehmend ist auch eine Fettleber, ausgelöst durch Übergewicht, eine Ursache für Leberkrebs. "Heilung ist möglich, wenn man den Krebs sehr frühzeitig entdeckt", erklärt Prof. Arndt Vogel von der Medizinischen Hochschule Hannover.

Viele Patienten mit chronischen Lebererkrankungen entwickeln zunächst eine Leberzirrhose. In der zerstörten Leber wächst dann der erste Tumor. Bemerkbar macht der sich zunächst nicht. Körperliche Schwäche gehört zu den ersten Symptomen. Deutliche Hinweise sind dann Blutungen in der Speiseröhre oder Wasser im Bauch, von Medizinern Aszites genannt.

Bei Trilisch wurde der Krebs in der Leber bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Die Tumore herauszuoperieren, war wegen seiner Leberzirrhose nicht möglich. "Eine Operation kommt in der Regel nur bei Patienten infrage, die eine gute Leberfunktion haben", sagt Prof. Nisar Peter Malek von der Universitätsklinik Tübingen. Das seien rund fünf Prozent der Erkrankten. "Allerdings kommt der Tumor bei mehr als der Hälfte der operierten Patienten wieder", fügt Vogel hinzu.

Radioaktive Kugeln

Trilisch wurde schließlich mit einer selektiven internen Radiotherapie (SIRT) behandelt. Dabei werden winzige radioaktive Kugeln in das Tumorgewebe eingebracht. Sie greifen die Tumore von innen heraus an, ohne die Leber weiter zu gefährden. Doch die Gefahr, bleibt, dass sich in der zerstörten Leber neue Tumore bilden. "Wenn die Leberfunktion schon eingeschränkt ist und Leberkrebs vorliegt, dann sind das Patienten für eine Transplantation", erklärt Prof. Nisar Peter Malek.

Eine Lebertransplantation kommt allerdings nur für rund 15 Prozent der Krebskranken infrage. Bei wem weder eine Transplantation noch eine Operation oder ein anderes lokales Therapieverfahren möglich ist, kann sich einer Chemotherapie unterziehen. An weiteren Therapien wird geforscht.

So gefährlich Leberkrebs auch ist, so leicht lässt sich das Risiko einer Erkrankung verringern. Wer wenig Alkohol trinkt, ist schon einmal weniger gefährdet. Wer viel in Entwicklungsländern unterwegs ist, sollte sich auf Hepatitis testen lassen. Und der gefährlichen Fettleber beugt vor, wer sich gesund ernährt und ausreichend bewegt.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 214× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 981× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 642× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.019× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.