Infektionen in der Schwangerschaft frühzeitig erkennen

Hauptsache gesund - dieser Wunsch für ihr Baby lässt viele werdende Mütter zusätzliche Untersuchungen erwägen. | Foto: Mascha Brichta
  • Hauptsache gesund - dieser Wunsch für ihr Baby lässt viele werdende Mütter zusätzliche Untersuchungen erwägen.
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In den Mutterschafts-Richtlinien ist geregelt, welche Untersuchungen und Tests etwa auf eine Infektion mit Röteln während der Schwangerschaft von den Krankenkassen übernommen werden. Die Ergebnisse werden im Mutterpass festgehalten.

Darüber hinaus gibt es weitere Untersuchungen auf Infektionen, die Schwangeren oft angeboten werden, aber nicht Bestandteil der üblichen Vorsorge sind. Werdende Mütter müssen sie daher in der Regel aus eigener Tasche, als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), finanzieren."Generell reicht das, was in den Mutterschafts-Richtlinien vorgesehen ist, aus", sagt Ursula Jahn-Zöhrens, Mitglied im Deutschen Hebammenverband. Es komme aber immer auf die individuelle Situation an, ob weitere Tests sinnvoll sind. "Die Kassen übernehmen heute schon einige zusätzliche Untersuchungen, wenn Risiken bestehen." Im Folgenden ein Überblick, welche weiteren Tests sinnvoll sein können:

  • Toxoplasmose: Kassen übernehmen den Test darauf zum Beispiel, wenn eine Frau in der Landwirtschaft arbeitet. Sinnvoll kann er auch sein, wenn sie eine Katze besitzt. "Wer nichts mit Tieren zu tun hat, bei dem ist der Test unnötig", betont Jahn-Zöhrens. Häufig würden Frauenärzte pauschal dazu raten, ohne die individuellen Lebensumstände der Frau abzuwägen, die den Test selbst zahlen muss. Verursacht wird die Infektion von Parasiten, die Tiere, insbesondere Katzen, in sich haben können und die sie mit Kot ausscheiden. Auch verunreinigte Lebensmittel wie Obst und Gemüse oder nicht durchgegartes Fleisch sind mögliche Ansteckungsquellen. Abhängig vom Zeitpunkt einer Infektion kann sie unbehandelt beim Kind noch Monate und Jahre nach der Geburt zu schweren Schäden am Zentralnervensystem und an den Augen führen.
  • Zytomegalie (CMV): Diesen Test hält Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, für sehr empfehlenswert. Laut Prof. Klaus Friese von der Frauenklinik am Uniklinikum München zahlen einzelne Kassen wie die AOK Hessen ihn bereits. Die Infektion mit Erregern aus der Gruppe der Herpesviren sei verantwortlich für "eine der schwerwiegendsten Veränderungen bei Neugeborenen". Möglich sind unter anderem Kopf- und Gehirnveränderungen, die zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen, im schlimmsten Fall stirbt das Kind im Mutterleib. Bislang gibt es dagegen keine Therapie.
  • Hepatitis: Eine Impfung vor der Schwangerschaft schützt vor den Virustypen A und B. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist eine Blutuntersuchung auf die meist durch Viren verursachte Infektion Bestandteil der im Mutterpass vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen. Albring rät aber, den Test schon zu Beginn der Schwangerschaft zu machen. Denn Hepatitis erhöht das Risiko für eine Frühgeburt und kann zu Leberschäden beim Kind führen.
  • Streptokokken der Gruppe B: Diese Bakterien können bei einem Neugeborenen zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen. Oft wird Schwangeren geraten, sich etwa in der 36. Woche darauf testen zu lassen. "Das halten wir nicht für sinnvoll, weil man nicht weiß, ob die Patientin es unter der Geburt hat", sagt Albring. Denn bei vielen Frauen dauere es meist noch vier bis fünf Wochen nach dem Test bis zur Geburt - da kann sie sich auch noch eine Infektion zuziehen.
Literatur: Ursula Jahn-Zöhrens: "Entspannt erleben: Schwangerschaft und Geburt", Trias, 320 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3830433354.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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