Lärm versetzt den Körper in Stress
Problematisch ist laut Thomas Myck vom Fachgebiet Lärmminderung beim Umweltbundesamt (UBA) schon ein Dauerpegel, der so laut ist wie eine normale Unterhaltung. "Dann schüttet der Körper die Stresshormone Noradrenalin und Cortisol aus. Das wiederum führt auf lange Sicht zum erhöhten Blutdruck", sagt er.
Auch wenn die Beschallung nicht zwangsläufig zu körperlichen Erkrankungen führen muss, kann sie der Psyche zusetzen: Konzentrationsprobleme, Gereiztheit und Nervosität können die Folge sein.
Bei Straßenlärm sei das Problem, dass er allgegenwärtig ist, erläutert Michael Jäcker-Cüppers, Vorsitzender des Arbeitsrings Lärm (ALD) der Deutschen Gesellschaft für Akustik (Dega). Züge dagegen machen zwar nicht permanent Krach, können aber die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen, wenn sie vorüberdonnern und jemand in Gleisnähe steht oder wohnt. Wer an einer stark befahrenen Straße oder an einer Bahnstrecke wohnt, sollte daher das Schlafzimmer zum Hinterhof wählen, rät Jäcker-Cüppers. Wenn das nicht möglich ist, sollten die Bewohner in jedem Fall bei geschlossenem Fenster schlafen. "Denn die Verkehrsgeräusche wirken auch in der Nacht auf uns ein. Der Schlaf ist dann weniger erholsam, langfristig sind gesundheitliche Schäden die Folge", erklärt er. In lauter Umgebung sollten Anwohner sich außerdem öfter Ruhephasen gönnen, etwa durch regelmäßige Pausen in leiser Umgebung.
Da Flucht nicht immer möglich ist, müssen durch Lärm ausgeschüttete Stresshormone im Körper irgendwie anders abgebaut werden - durch Sport etwa oder Entspannung. "Yoga und Autogenes Training sowie andere Entspannungsverfahren können helfen, die hohe Stressbelastung zum Beispiel bei Dauerlärm, zu senken", erklärt Björn Husmann von der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren (DG-E).
Entspannungstechniken wie Autogenes Training sollten aber schon vor akuten Stressphasen eingeübt werden, rät Husmann. Dann seien sie am wirkungsvollsten. "Wer regelmäßig Yoga oder Autogenes Training macht, lässt störende Geräusche gar nicht so stark an sich heran."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.