Bloß kein Standard-Programm: Reha muss bedarfsgerecht sein
Der Kreislauf ist am Boden, die Operationswunde schmerzt noch, oder man ist allgemein ziemlich wackelig auf den Beinen: Manch einer fühlt sich nach einem großen Eingriff noch nicht fit genug für die Reha. Das kann Nachteile haben.
Unter Umständen können sie mit der Reha erst später starten. "Wenn die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist, kann ein Patient nicht ins Bewegungsbad", sagt Hans-Jürgen Hesselschwerdt. Er ist Mitglied im Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie und Chefarzt der Theresienklinik in Bad Krozingen.
Es gibt aber auch Vorteile: "Wenn sich eine gute Reha anschließt, ist es förderlich, wenn die Patienten früh kommen", sagt Prof. Paul Schönle. Er ist Mitglied der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation und Ärztlicher Direktor der Maternus-Klinik für Rehabilitation in Bad Oeynhausen. Dann muss der Patient aber dort abgeholt werden, wo er steht. "Hat er schwere Herz- und Kreislaufprobleme, beginnt man eben mit der Mobilisation im Liegen."
Grundsätzlich gelten Patienten als "rehabilitationsfähig", wenn sie körperlich und psychisch die notwendige Belastbarkeit und Motivation für die Mitarbeit in der Reha mitbringen. So definiert es der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Im Klartext heißt das: Wer Fieber hat, eine entzündete Wunde, Probleme mit dem Herz oder eine neu diagnostizierte Krankheit wie etwa Diabetes, gehört erst einmal nicht in die Reha, erklärt Schönle. Aber: "Bei Mehrfach-Erkrankungen oder Krankheiten wie Multiple Sklerose oder selbst Alzheimer ist Rehabilitation möglich." mag
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