Was die Gefäße verengt und was man dagegen tun kann
Noch immer sind Herz-Kreislauferkrankungen - darunter der Herzinfarkt - die häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch die Überlebenschance hat sich in den vergangenen Jahren dank der verbesserten medizinischen Versorgung stark erhöht. Die Erkrankungsrate ist aber dennoch hoch.
Zu den Faktoren, die das Risiko eines Herzinfarkts erhöhen, zählen Rauchen, hohe Blutfette und Übergewicht, das sich am Bauch ansammelt, ein hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, wenig Bewegung und viel Stress im Alltag. Fast immer kommt der Herzinfarkt überraschend und verändert das Leben eines Betroffenen schlagartig. Nach dem Infarkt sollte der Patient dann bestenfalls das in seinem Leben verändern, was die Ursache der Erkrankung war. Den Auslöser zu finden, ist allerdings nicht einfach. "Sowohl genetische Anlagen als auch die individuellen Lebensumstände spielen eine Rolle", sagt der Berliner Kardiologe Alexander Albrecht. Nach dem Infarkt gelte es deshalb die Risiken zu reduzieren und beispielsweise das Rauchen aufzugeben, abzunehmen oder den Alltag so zu gestalten, dass mehr Entspannung möglich wird. Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sind die Basis dafür. Wichtig ist laut Albrecht allerdings auch, dass sich der Patient nicht durch die Erkrankung neuen Stress aufbürdet. Nach einem Herzinfarkt bestimmt oft die Angst davor, dass es wieder passieren könnte, die Gedanken. "Wer einen Herzinfarkt erleidet, ist für den Rest seines Lebens chronisch krank und muss die Risikofaktoren im Auge behalten", erklärt Albrecht. Seiner Erfahrung nach, ist ein zweiter Infarkt dann unwahrscheinlicher, wenn Betroffene in ein stabiles soziales Umfeld eingebunden sind. Zudem gehört eine gute medizinische Betreuung dazu. Die meisten Patienten sind auf Medikamente angewiesen, die den Cholesterinspiegel in Zaum halten, oder sie müssen auf neue Medikamente eingestellt werden - etwa bei Diabetes. Regelmäßige Untersuchungen sind deshalb zwingend nötig.
Auch wenn ein Herzinfarkt plötzlich kommt, liegt ihm immer eine schleichende Verkalkung der Gefäße rund um das Herz zugrunde. Verstopf eines der Gefäße komplett, erhält das Herz nicht mehr genügend Blut und krampft sich zusammen. Die Ablagerungen in den Gefäßen, die Auslöser des Infarkts sind, gilt es zu beseitigen und neuen Verkalkungen vorzubeugen. Im Akutfall ist es heute Standard, dass Patienten einen sogenannten Stent gelegt bekommen. Die verstopfte Stelle in der Arterie weitet dabei ein Ballonkatheter auf. Der Chirurg setzt dann den Stent, ein künstliches Implantat ähnlich einem länglichen Metallgeflecht, an die Stelle. Die Operation erfolgt bei örtlicher Betäubung und nur über einen kleinen Pieks in der Leiste. Eine alternative Behandlungsmöglichkeit ist die Bypass-Operation. Aus körpereigenen Gefäßen legt der Chirurg dabei eine Art Umleitung um den Engpass. Dieser Eingriff ist allerdings nur in einer aufwendigeren Operation mit Narkose durchführbar.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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