Zahn- und Kieferfehlstellungen können Folgen haben

Dr. Isabella Piekos ist Kieferorthopädin in Berlin. Sie behandelt auch viele Erwachsene, die mit einer Zahnspange oder Schiene eine Fehlstellung korrigieren lassen. | Foto: Jana Tashina Wörrle
  • Dr. Isabella Piekos ist Kieferorthopädin in Berlin. Sie behandelt auch viele Erwachsene, die mit einer Zahnspange oder Schiene eine Fehlstellung korrigieren lassen.
  • Foto: Jana Tashina Wörrle
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Zahnspangen sieht man bei Erwachsenen noch immer seltener als bei Kindern. Trotzdem lassen auch immer mehr Erwachsene Fehlstellungen im Gebiss behandeln. Die Kassen bezahlen allerdings nur das Nötigste.

Die jüngsten Patienten von Dr. Isabella Piekos sind erst vier Jahre alt. Meist leiden sie an einem Kreuzbiss und Ober- und Unterkiefer treffen beim Zubeißen nicht gerade aufeinander. Doch das sind Ausnahmen, denn die kieferorthopädische Behandlungen finden im Optimalfall in einem Alter ab neun oder zehn Jahren statt. Dann sind die Patienten mitten im Wachstum und man kann Fehlstellungen noch am unkompliziertesten korrigieren. Piekos beobachtet aber auch, dass sich mittlerweile immer mehr Erwachsene behandeln lassen. "Oft steht das Aussehen an erster Stelle, aber viele kennen auch die gesundheitlichen Folgen", sagt die Kieferorthopädin.

Dass sich der Kiefer im Erwachsenenalter auf natürliche Weise verschiebt oder gar noch weiter wächst ist unwahrscheinlich. Spätestens ab einem Alter von 30 Jahren tut sich hier nichts mehr. War schon seit Kindesalter eine Fehlstellung vorhanden, die nicht behandelt wurde, kann sich diese allerdings auch erst jetzt zeigen. In manchen Fällen - vor allem, wenn der Kiefer zu klein oder zu groß oder der ganze Biss verschoben ist - hilft bei Erwachsenen nur eine Operation. Dazu muss der Kiefer gebrochen und wieder neu zusammengesetzt werden. Anders sieht es bei Fehlstellungen der Zähne aus. Da sich die Zahnstellung über das ganze Leben hinweg verändern kann, können auch bei Erwachsenen noch Fehlstellungen entstehen.

Grundsätzlich können Probleme beim Atmen durch die Nase, beim Kauen und Schlucken und dadurch bei der gesamten Verdauung oder im Nacken und Schulterbereich durch starke Verspannungen ihre Ursache in Gebiss oder in der Zahnstellung haben. Sind die Zähne gekippt oder gar gedreht, ist auch die Selbstreinigung der Zähne gestört.

Als klassische Behandlungsmethoden gelten noch immer Zahnspangen; moderne Alternativen sind transparente Kunststoffschienen. Sollen Zähne verschoben werden, klappt das bei Erwachsenen meist nur, wenn Spange oder Schiene Tag und Nacht getragen werden. Die Schienen werden nur zum Essen und zum Zähneputzen abgenommen. "Als Erwachsener eine feste Zahnspange zu tragen, ist heute nicht mehr so besonders. Die Patienten zeigen, dass sie etwas für ihre Gesundheit tun", sagt Piekos. Wer sicher gehen möchte, dass sich die Zahnstellung nicht weiter verändert und keine schlimmeren Verschiebungen auftreten, kann den aktuellen Status quo im Gebiss fixieren. Drähte, die an der Hinterseite der Zähne verlaufen oder Schienen, die nur in der Nacht getragen werden müssen, kommen dabei meist zum Einsatz.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Behandlung erst ab einem bestimmten Schweregrad. Die Diagnosen der Ärzte werden dabei in fünf Indikationsgruppen eingeteilt. "Die Kassen sagen zwar, dass schon ab der Stufe eins und zwei, eine Behandlung notwendig wäre, aber sie zahlen erst ab Stufe drei", kritisiert die Kieferorthopädin. Viele Kassen würden nur das Nötigste garantieren und nicht das, was durch Fortschritte in der Technik und beim Material schon möglich sind.

Jana T. Wörrle / jtw
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 844× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 831× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 528× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.024× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.917× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.