Mit dem Boot auf Verbrecherjagd: Arbeiten bei der Wasserschutzpolizei

Behält Hobbysegler im Blick: Stefan Yongsing-Yü trifft als Polizeioberkommissar bei der Wasserschutzpolizei Berlin vor allem auf Menschen in ihrer Freizeit. Das macht die Arbeit angenehm.  | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
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  • Behält Hobbysegler im Blick: Stefan Yongsing-Yü trifft als Polizeioberkommissar bei der Wasserschutzpolizei Berlin vor allem auf Menschen in ihrer Freizeit. Das macht die Arbeit angenehm. 
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Als am Himmel dunkle Gewitterwolken aufziehen, muss Polizeioberkommissar Stefan Yongsing-Yü kurz vor Dienstschluss noch einmal ran.

"Wir müssen schauen, dass keiner mehr auf dem Wasser ist", sagt Yongsing-Yü. Er befürchtet, dass einige es nicht ans Ufer schaffen. Nach einiger Zeit entdeckt er zwei Sportler, die versuchen, ans Ufer zu gelangen. Der Polizeioberkommissar und sein Kollege geleiten die beiden sicher an Land.

Yongsing-Yü arbeitet bei der Wasserschutzpolizei in Berlin-Treptow. Er und seine Kollegen sorgen an und auf den Gewässern Berlins für Ordnung: Sie bekämpfen Kriminalität, verfolgen Umweltdelikte oder überwachen den Schiffsverkehr. Und sie helfen bei Bedarf auch einmal Sportlern an Land, die es sonst vor dem Unwetter nicht rechtzeitig schaffen.

Breites Aufgabengebiet

Bundesweit gibt es bei der Wasserschutzpolizei rund 2800 Beschäftigte. Mit Ausnahme von Thüringen unterhält jedes Bundesland eine eigene Wasserschutzpolizei. Ihre Aufgaben sind unterschiedlich. "Jedes Land hat andere Zuständigkeiten", sagt Frank Riebow. Er ist Vorsitzender des Fachbereichs Wasserschutzpolizei der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Hamburg. Die Hamburger Wasserschutzpolizei ist etwa auch die Umweltpolizei im Stadtgebiet.

Bei Yongsing-Yü war an diesem Samstagnachmittag auf der Dienststelle schon einiges los. Das Telefon klingelte unentwegt. Am Vormittag hatte ein Spaziergänger am Spreeufer eine Frauenleiche entdeckt. Nun ermittelt die Mordkommission, Spuren werden gesichert.

Wer in seinem Bundesland zur Wasserschutzpolizei gehen möchte, muss erst Polizist werden und sich im Anschluss entsprechend weiterbilden. "Fast alle, die zur Wasserschutzpolizei wechseln, waren zuvor Angehörige der Schutzpolizei und sind insofern ausgebildete Polizisten", sagt Hermann Martin. Er ist Leiter der Wasserschutzpolizeischule in Hamburg.

Ausbildung in Hamburg

Die Beamten werden in ihren Ländern vorbereitet und dann an die Wasserschutzpolizeischule nach Hamburg geschickt. "Hier werden ihnen in verschiedenen Lehrgängen die Grundlagen vermittelt", erklärt Polizeisprecher Holger Vehren in Hamburg. Der Lehrgang dauert drei Monate und beinhaltet Themen wie Schifffahrtsrecht oder -technik. Wasserschutzpolizisten arbeiten übrigens nicht nur auf dem Wasser. "Wir haben viele Uferwege, die wir mit dem Fahrrad abfahren", sagt der Polizeioberkommissar.

Unterschiede gibt es bei den Gehältern je nach Bundesland. "Selbst wenn sie den gleichen Dienstgrad haben, bekommt der Polizeioberkommissar in Bayern nicht das gleiche Gehalt wie sein Kollege in Mecklenburg-Vorpommern", erklärt Riebow. Nach dem Besoldungsreport 2015 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erhält ein Polizeikommissar in Bayern rund 39.634 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 38.841 Euro und in Berlin 35.882 Euro. Dabei handelt es sich um die Summe aus dem jährlichem Grundgehalt, Stellenzulage und etwaiger Einmal- und Sonderzahlungen wie dem Weihnachts- und Urlaubsgeld. mag

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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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