BERUFSBILD Heilerziehungspfleger
Experten für Menschliches: Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen dabei
Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, ihren Alltag zu bewältigen und ihre Stärken zu entwickeln: Wer bei dem Gedanken daran ein Leuchten in den Augen bekommt, sollte eine Berufsausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP) in Betracht ziehen.
Die Experten begleiten und betreuen Menschen mit Behinderung, immer mit dem Ziel, ihnen größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen und ihre Stärken zu entwickeln. Es gibt wenige Berufe, bei denen die zwischenmenschliche Begegnung so sehr im Mittelpunkt steht wie hier. Entsprechend wichtig sind die Voraussetzungen, darunter vor allem Verantwortungsbewusstsein, Geduld und Einfühlungsvermögen.
Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt und ist nicht einheitlich geregelt. Die formalen Voraussetzungen fallen von Schule zu Schule unterschiedlich aus. Meist wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss erwartet, zudem ein längeres Vorpraktikum oder mehrjährige Berufserfahrung im sozialen Bereich.
Auch der Ablauf der Ausbildung ist nicht überall gleich. Einige finden, abgesehen von einigen mehrwöchigen Praktika, vor allem an den Berufsfachschulen statt. Daneben gibt es die praxisintegrierte Form der Ausbildung, die den Schulbesuch ähnlich wie bei dualen Ausbildungen nur an zwei Tagen in der Woche vorsieht. Die übrige Zeit arbeiten die Auszubildenden ganz praktisch in pflegerischen Einrichtungen. „Einige wählen deshalb die praxisintegrierte Form, weil hier schon ab dem ersten Jahr eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird“, weiß Petra Timm, Pressesprecherin von Randstad Deutschland. „Allerdings ist es möglich, für die Ausbildung BAföG zu beantragen, und oft werden auch die Praktika bezahlt.“ Das für die staatliche Anerkennung erforderliche Praktikum wird mit einem Praktikumsentgelt vergütet, das in kommunalen Einrichtungen 1627 Euro pro Monat beträgt.
Wer die Ausbildung in Vollzeit absolviert, kann nach zwei bis drei Jahren die Abschlussprüfung ablegen. Die beruflichen Chancen stehen damit sehr gut: Wie in allen Pflegeberufen werden auch in der Heilerziehungspflege händeringend Fachkräfte gesucht. Viele empfinden diese Tätigkeit als zutiefst befriedigend – und doch wächst manchmal der Wunsch, sich beruflich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung zu übernehmen.
„Wer Stärken im organisatorischen Bereich hat, kann sich mit einer passenden Aufstiegsweiterbildung für Leitungsaufgaben fit machen“, erklärt Petra Timm. „Das geht zum Beispiel über Qualifikationen zu Fachwirten oder Qualitätsbeauftragten im Gesundheits- und Sozialwesen.“ Die andere Möglichkeit sind fachliche Weiterbildungen, etwa in speziellen therapeutischen oder diagnostischen Bereichen wie Früh- oder Sprachförderung oder Psychomotorik. Sie sind das Richtige für alle, die gern weiterhin direkt mit Menschen arbeiten, aber ihre Kenntnisse vertiefen möchten. Natürlich bieten solche weitergehenden Qualifikationen auch eine gute Verhandlungsbasis in der nächsten Gehaltsverhandlung! txn/RR
Informationen gibt es auf Berufenet unter https://bwurl.de/17vo.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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