Fachinformatiker müssen teamfähig sein
Doch die Realität sieht anders aus. "Beim Programmieren kann ich unglaublich kreativ sein. Gleichzeitig macht es Spaß, im Team gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten", sagt Dennis Scharfenberg. Der 26-Jährige arbeitet für die Firma Shopware AG im Münsterland, die Softwarelösungen für Internetshops herstellt. Vor vier Jahren hat Scharfenberg dort seine Ausbildung zum Fachinformatiker abgeschlossen.Die Fachkräfte sind gesucht. "Wir schätzen, dass es derzeit etwa 8000 offene Stellen für Tätigkeiten gibt, die von Fachinformatikern hervorragend ausgefüllt werden können", sagt Stephan Pfisterer, Arbeitsmarktexperte des IT-Branchenverbandes Bitkom.
Fachinformatiker entwickeln, realisieren und verwalten komplexe IT-Systeme und passen sie an die Bedürfnisse von Unternehmen an. Dabei kann es beispielsweise um eine Software zur Reisebuchung gehen oder um ein Programm, das bei einem Fahrzeug das Zusammenspiel zwischen Motor und Lenkung steuert.
Wer einen Ausbildungsplatz ergattern will, braucht mehr als Interesse für IT. "Wir erwarten von unseren Auszubildenden auch Teamfähigkeit", sagt Silvia Imaschewski, die beim Software-Hersteller SAS als Personal-Managerin arbeitet. Fachinformatiker hätten sehr viel mit Menschen zu tun - Kommunikation sei deshalb ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.
Die Ausbildung zum Fachinformatiker dauert drei Jahre. In dieser Zeit sind die Azubis nicht nur im Unternehmen tätig, sondern besuchen regelmäßig die Berufsschule. "Dort werden sie unter anderem in den Fächern Systemtechnik, Softwareanwendungsentwicklung und BWL unterrichtet", sagt Klaus Heeger. Er leitet die Abteilung Fachinformatik an der Hubert-Sternberg-Berufsschule im baden-württembergischen Wiesloch. Laut Agentur für Arbeit bekommen Auszubildende im ersten Lehrjahr 721 bis 784 Euro, im zweiten 783 bis 843 und im dritten 859 bis 922. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt laut Pfisterer bei etwa 30 000 Euro jährlich.
Wichtig ist für Fachinformatiker vor allem die Weiterqualifizierung. Der technische Fortschritt in der Branche mache es notwendig, sich ständig weiterzubilden, sagt Pfisterer. Dennis Scharfenberg informiert sich ebenfalls regelmäßig über die Entwicklungen in der IT-Branche. "Dazu gehört, sich auch privat Bücher oder Fachzeitschriften durchzulesen, um über neue Technologien und Programmiersprachen up to date zu sein", sagt er. Für ihn hat sich die Ausbildung zum Fachinformatiker ausgezahlt. Er ist in seiner Firma gerade zum Teamleiter aufgestiegen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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