Geld ist nicht alles: So schaffen Firmen Anreize für Mitarbeiter

In der großen Gemeinschaftsküche kommen Mitarbeiter des Start-ups Wooga in Berlin unverbindlich ins Gespräch. | Foto: Franziska Gabbert
2Bilder
  • In der großen Gemeinschaftsküche kommen Mitarbeiter des Start-ups Wooga in Berlin unverbindlich ins Gespräch.
  • Foto: Franziska Gabbert
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

In manchen Branchen werden Fachkräfte inzwischen händeringend gesucht. Arbeitgeber bieten dort ihren Arbeitnehmern vielmehr als Geld, um sie zu halten. Die Palette reicht vom Personal Trainer bis zur Umsatzbeteiligung. Ein Überblick.

 • Gesundheitsprävention: Viele Firmen suchen händeringend Ingenieure. Das ist für das Ingenieurbüro Arinko aus Stuttgart ein großes Problem. Als Mittelständler mit 40 Angestellten kann die Firma nicht so viel zahlen wie die großen Namen Daimler und Bosch in der Region. Die Geschäftsführung macht für seine Mitarbeiter deshalb viel im Bereich Gesundheit. Seit kurzem hat sie sogar einen Personal Trainer engagiert. "Jeder Mitarbeiter kann bis zu zehn Stunden pro Jahr mit ihm vereinbaren", erzählt Geschäftsführerin Susanne Seibold. Seit 2015 gibt es auch einen Fitness-Raum im Unternehmen, in dem alle Übungen gemacht werden können, die der Personal Trainer empfiehlt.

 • Unternehmensbeteiligung: Das Berliner Start-up Ally beschäftigt 40 Mitarbeiter. Ihre App Ally zeigt Nutzern, auf welchem Weg sie von A nach B gelangen – und welche Verkehrsmöglichkeit die schnellste ist. Der Gründer Tom Kirschbaum und sein Partner möchten, dass die Beschäftigten unternehmerisch denken. Sie haben sich deshalb für einen Employee Stock Option Plan (Esop) entschieden. Esops sind Firmenbeteiligungen: Wer sechs Monate dabei ist, erwirbt seine erste Belegschaftsaktie und so fort. Insgesamt 15 Prozent der Anteile an der Firma gehören den Mitarbeitern. Die Idee dahinter: Wird die Firma aufgekauft, sind die Angestellten am Profit beteiligt.

 • Umsatzbeteiligung: Ein etwas anderes Konzept hat der Bauunternehmer Krieger und Schramm aus Dingelstädt bei Erfurt. Die Firma beschäftigt 75 Mitarbeiter und errichtet zum Beispiel größere Wohnanlagen. Das Unternehmen schüttet seit 2011 zehn Prozent des Jahresgewinns an die Mitarbeiter aus. Im vergangenen Jahr hatte dadurch jeder rund 1700 Euro brutto mehr am Jahresende in der Tasche. "Bei den Mitarbeitern kommt das sehr gut an", sagt Michael Fuhlrott. Er ist zuständig für das Personal bei Krieger und Schramm. Die Umsatzbeteiligung soll die Angestellten dazu motivieren, unternehmerisch zu denken und kostensparend zu arbeiten.

 • Eigenverantwortung: Wooga ist ein Software-Unternehmen mit fast 300 Mitarbeitern in Berlin. "In der Tech-Branche haben wir einen Arbeitnehmer-Markt", erklärt Marie-Blanche Stössinger, Pressesprecherin von Wooga. Firmen aus der ganzen Welt konkurrieren um wenige Entwickler. Um sie zu halten, bietet das Start-up zum Beispiel einen Notfall-Babysitter-Dienst für berufstätige Eltern an sowie eine Kooperation mit einem Kindergarten. "Doch vor allem bieten wir an, eigenverantwortlich zu arbeiten", erläutert Stössinger. Gearbeitet wird in sogenannten Studios. Jedes ist weitestgehend selbstständig. mag

In der großen Gemeinschaftsküche kommen Mitarbeiter des Start-ups Wooga in Berlin unverbindlich ins Gespräch. | Foto: Franziska Gabbert
Das Ingenieurbüro Arinko will seine Mitarbeiter mit Hilfe eines Personal Trainers an sich binden. Jeder Arbeitnehmer kann pro Jahr zehn Stunden bei ihm nehmen. | Foto: Susanne Seibold
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 481× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 443× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 397× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 431× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.744× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.