Wie Niederlagen im Job zur Chance werden

Wer im Job scheitert, sollte mit sich selbst nicht zu hart ins Gericht gehen. | Foto: Andrea Warnecke/dpa/mag
  • Wer im Job scheitert, sollte mit sich selbst nicht zu hart ins Gericht gehen.
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Es ist im Beruf wie im Sport: Verlieren tut weh. Da hilft es auch nicht, wenn andere einem tröstend auf die Schulter klopfen und sagen, dass man gar nicht so schlecht gespielt hat.

Die Verlierer liegen erst einmal am Boden und schleichen später mit hängenden Köpfen vom Platz. Das geht auch Arbeitnehmern so, wenn ein Projekt danebengeht oder sie ihren Job verlieren. Hinterher heißt es aber: Mund abputzen und weitermachen, wie schon Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn predigte. Dann kann das Scheitern auch eine Chance sein.Zuerst einmal geht es aber darum, die Niederlage zu verdauen und die negativen Gefühle zu verarbeiten. "Dieser Trauer muss man auch etwas Raum geben", sagt Rainer Thiel aus Hannover vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung. Wer einen Karriereknick erlebt, solle sich Zeit zum Durchatmen nehmen, bevor der Neustart in Angriff genommen wird.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass jemand einen völlig anderen Beruf ausübt, als seine Ausbildung vermuten lässt, weiß auch Gerd Reimann, Wirtschaftspsychologe aus Potsdam. "Heute ist es Normalität, dass die Karriere nicht komplett berechenbar ist." Das bringt aber auch zwangsläufig Niederlagen mit sich - und die sind häufig nicht leicht zu verdauen. "Leichter ist es aber, wenn man einen Plan B hat", weiß Reimann. Sein Tipp ist, ab und zu den eigenen Marktwert zu ermitteln. "Dafür kann man sich verdeckt bewerben, um zu sehen, ob man selbst und die eigenen Qualifikationen noch gefragt sind."

In der Situation des Scheiterns grübeln viele vor allem über die Gründe nach. "Die meisten Leute haben dann nur die letzten Wochen und Monate im Blick, also die Zeit, in der es zum Knick kam", sagt Reimann. Ein Fehler. Wenn schon über die Vergangenheit nachgedacht wird, rät er dazu, weiter zurückzublicken und eine Laufbahnbilanz zu ziehen. "Auch Erfolge müssen einbezogen werden." Auf diese Weise sei es einfacher, wieder eine positive Einstellung zum Beruf oder den Gedanken an Arbeit zu bekommen.

Ähnlich sieht das Astrid Overbeck, Karrierecoach aus München. "Man darf nicht nur darauf schauen, was alles falsch lief. Besser ist es, sich darauf zu konzentrieren, was gut war und was man davon mitnehmen kann", ist ihr Rat. Vielen Menschen in einer Karrierekrise falle es schwer, sich selbst darüber klar zu werden, wie sie weiter vorgehen wollen. "Wenn man es alleine versucht, sollte man seine Gedanken aufschreiben. Das hilft beim Sortieren", sagt Overbeck.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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