Gertraude thront wieder am Spittelmarkt
Brückenheilige ist fertig restauriert

Auf die Brücke darf die Bronzeplastik erst zurück, wenn diese saniert ist.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Die Heilige Gertraude ist zurück. Seit Mitte Dezember ziert sie wieder die Gertraudenbrücke. Direkt auf die Brüstung darf die restaurierte Bronzeplastik aber erst, wenn das Geländer saniert ist. Das dauert noch.

Lange mussten die Berliner auf sie warten. Jetzt wacht die Heilige Gertraude wieder über die Brücke am Spittelmarkt, die ihren Namen trägt. Ein Betonsockel in der Grünfläche an der Gertraudenbrücke ist ihr neuer Thron. Denn zurück an ihren historischen Standort auf der Brüstung darf die Heilige Gertraude erst in ein paar Jahren, wenn die Fußgängerbrücke samt Brückengeländer saniert ist .

Die populäre Figur verschwand im Mai 2017 von der Gertraudenbrücke. Damals waren zwischen der Spittelmarktbrücke und der Gertraudenbrücke umfangreiche Arbeiten geplant. Die überlebensgroße Bronzeplastik kam zunächst ins Depot des Landesdenkmalamtes in Alt-Friedrichsfelde. Zwei Jahre später veranlasste die Behörde eine restauratorische Untersuchung der Bronze und ließ ein Konzept zur Restaurierung erstellen. Diese beauftragte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz schließlich im Jahr 2020. In der Werkstatt des Metallrestaurators Bernd M. Helmich in Altglienicke wurde die drei Meter hohe Plastik dann wie berichtet gereinigt, von substanzschädigenden Krusten befreit und einer gründlichen Restaurierung unterzogen.

Rudolf Siemering hatte die Bronzeplastik 1895 modelliert und in der Kunstgießerei Lauchhammer gießen lassen. Seit 1896 steht sie auf der Nordwestseite auf einem Steinsockel der Brückenbrüstung und erinnert an das im 15. Jahrhundert an dieser Stelle errichtete Gertraudenhospital. Die Heilige Gertraude oder auch Gertrud gilt als die Schutzpatronin der Reisenden und Pilger, Armen und Witwen und soll auch vor Mäuse- und Rattenplagen schützen. Die am Originalsockel in Bronze gegossenen Mäuse verheißen nach Berührung mehr Geld im eigenen Geldbeutel. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Bronzeskulptur abgebaut. Man wollte sie zu Kriegsgerät umschmelzen. Der Bronzegießer Hans Füssel (1897 bis 1989) versteckte die Figur jedoch und konnte sie so vor der Zerstörung bewahren. 1954 kam die „Brückenheilige“ auf ihren Platz in Berlins historischer Mitte zurück.

Auf die Brücke darf die Bronzeplastik erst zurück, wenn diese saniert ist.  | Foto: Ulrike Kiefert
Die Gertraudenbrücke hat ihr historisches Wahrzeichen zurück: die Heilige Gertraude. | Foto:  Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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