Erster Einblick nach acht Jahren
Tage der offenen Tür in der wegen Sanierung gesperrten Friedrichswerderschen Kirche

Nur ein paar Meter neben der Friedrichswerderschen Kirche wurden Wohnhäuser gebaut. Sie wurde dabei schwer beschädigt. | Foto: David von Becker
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  • Nur ein paar Meter neben der Friedrichswerderschen Kirche wurden Wohnhäuser gebaut. Sie wurde dabei schwer beschädigt.
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Am 18. und 19. Januar kann man bei den Tagen der offenen Tür erstmals wieder die Friedrichswerdersche Kirche am Werderschen Markt besichtigen. Der Schinkelbau gegenüber vom Auswärtigen Amt war seit 2012 gesperrt.

Die Friedrichswerdersche Kirche ist der einzige in der Innenstadt erhaltene Kirchenbau von Karl Friedrich Schinkel, dessen Fassade und Innenraum noch dem ursprünglichen Erscheinungsbild entspricht. Doch bei Bauarbeiten direkt nebenan war das 1824 bis 1830 erbaute Gotteshaus schwer beschädigt worden. Die Rammen für die Luxuswohnhäuser hatten tiefe Risse vom Boden über das Mauerwerk bis ins Gewölbe verursacht. Die Kirche musste deshalb 2012 geschlossen werden. Die massiven Schäden hatten zu heftigen Diskussionen im Umgang mit solchen Denkmälern geführt. Die Kosten für die aufwendige Sanierung musste der Bauträger der benachbarten Häuser tragen.

Die Friedrichswerdersche Kirche wurde nach schweren Treffern im Zweiten Weltkrieg von 1979 bis 1986 aufwendig saniert. Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 wurde sie wieder eröffnet und erstmalig als Museumskirche genutzt. Wie vor der Schließung 2012 wird sie nun wieder von der Alten Nationalgalerie als Ausstellungsort für die Präsentation von Skulpturen genutzt. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat noch einen gültigen Pachtvertrag mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt bis 2023. Im Sommer 2020 eröffnet eine neu konzipierte Ausstellung zu Bildhauerwerken aus dem Bestand der Nationalgalerie von der Schinkel-Zeit bis zum Kaiserreich, wie die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin mitteilt.

Am 18. und 19. Januar von jeweils 10 bis 16 Uhr ist die Friedrichswerdersche Kirche geöffnet. Man kann einfach nur so reinschauen oder an Führungen zur Architektur- und Restaurierungsgeschichte teilnehmen. Danach werden bis zur Eröffnung der Ausstellung im Sommer jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat öffentliche Führungen angeboten. Führungen mit Diplomrestaurator Gottfried Grafe gibt es am 18. und 19. Januar um 11 und 14 Uhr. Er berichtet über den Wiederaufbau der Kirche und die restauratorischen Maßnahmen im Laufe der Zeit. Jeweils um 11.30 und 14.30 Uhr beantworten Ralph Gleis, Leiter der Alten Nationalgalerie, und Yvette Deseyve, Kuratorin für Skulptur an der Alten Nationalgalerie, Fragen zur Sammlung der Nationalgalerie und künftigen Ausstellung. Eintritt und Führungen sind an den beiden Tagen der offenen Tür kostenfrei.

Infos auch unter www.smb.museum.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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