Gewölbemord.
Vergangen, vergessen, verwippt.... Ideen aus alten Zeiten.

der ehem. Mühlgraben unter dem K.W. Denkmal   | Foto: (c) ralf rohrlach
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  • der ehem. Mühlgraben unter dem K.W. Denkmal
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Die Berliner Zeitung vom 12. August 2002 (Claudia Fuchs) berichtete, mit dem Foto einiger Gewölbe im Kerzenschein, dass sich ein Verein genannt "Schlossfreiheit" die Freiheit genommen hatte, zusammen mit den Berliner Unterwelten e.V., die längst verlassenen, aber hochspannenden 42 Gewölbe um den Mühlengraben unter dem ehemaligen 500 Tonnen schweren Denkmal von Kaiser Wilhelm I, um 1950 abgerissen, für Konzerte zu nutzen.                     

Die Akkustik dort überzeugte, auch die Statik. Es gab sogar genehmigte Pläne für Führungen und um ein Café einzurichten.  Für die kulturelle Nutzung der etwa 120 Jahre alten Gewölbe interessierte sich sogar Umweltminister Klaus Töpfer, bis Töpfer zur UNO ging und die Pläne verschwanden.  Zunächst sollten Sonnabends dort Konzerte statt finden die auf Wochen bereits ausgebucht waren.  Auch zum Tag des offenen Denkmals, im September 2002,  waren schon Führungen vorgesehen.  Das ist jetzt 19 Jahre her und die "Bundeskultur" dabei für die Dokumentation von  Demokratie dort eine banale Wippe zu installieren.  Mit dem historischen Berlin oder mit dem architektonischen Umland  hat jene "Schaukelei"  jedoch nichts mehr zu tun. 

Der eigentlich denkmalgeschützte Unterbau, aus dem 19. Jahrhundert, ist von den Tragelementen der Wippe inzwischen schon irreparabel geschädigt. Nutzungen wie einmal gedacht sind nicht mehr möglich, was zu bedauern ist, wo doch für die "Wichtung der Demokratie" zahlreiche Alternativen angeboten wurden.  Was wäre es für ein schönes Bild gewesen "Menschen in Bewegung" auf der "Volkswippe",  zwischen dem volksnahen Bundeskanzleramt und Reichstag, im "Hoch und Runter" der Meinungen!  Die Möglichkeit, dort, das Gewölbedenkmal "Schlossfreiheit" zu retten, aber ist vertan.  Ob die Bannmeile wohl daran hinderte... "Menschen in Bewegung",  wo Politik gemacht wird,  wer weiß..?

Nach
  Berliner Zeitung v.  12.08.2002  Nr. 186 / Berlin-Seite 

Ralf Rohrlach

Autor:

Ralf Rohrlach aus Friedrichshain

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