Bezirk Mitte: Was die Berliner Woche 2017 für Sie im Kiez entdeckte

Julia Klausch (links) und Alisa-Dorin Schmitz vom Vattenfall-Gartenteam laden die Nachbarn zum Grubbern. | Foto: Dirk Jericho
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Das Jahr 2017 geht zu Ende. In der Berliner Woche haben wir Sie über Ereignisse in Ihrem Kiez informiert, Probleme aufgegriffen und interessante Menschen vorgestellt. Jetzt ist es Zeit für einen Rückblick.

Januar

Nach jahrelangen Debatten beschließt der neue rot-rot-grüne Senat in seinem Sicherheitskonzept, auf dem Alexanderplatz eine Polizeiwache einzurichten. Nach Standortdiskussionen und dem üblichen Ämterhickhack wird die Alexwache – ein 70 Quadratmeter großer Pavillon neben der Weltzeituhr – am 15. Dezember von Innensenator Andreas Geisel (SPD) eröffnet. Abschnitts- und Bundespolizisten sowie das Ordnungsamt schieben dort sieben Tage die Woche 24 Stunden lang Dienst.

Nach dem umstritten Autorennen inmitten der City im Mai 2016 zieht der Senat den Stecker für Elektroflitzer am Alex. Die FIA-Formula-E-Meisterschaft darf nicht mehr auf die Karl-Marx-Allee. Das dritte Berliner Rennen der E-Boliden findet am 10. Juni auf dem Tempelhof Feld statt.

Der Gleimtunnel, der nach dem Starkregen im Juli 2016 abgesoffen war und gesperrt werden musste, wird wieder freigeben. Zuvor gab es monatelange Diskussionen über Zuständigkeiten zwischen den Ämtern in Mitte und Pankow. Mittes Straßenamt baut immer noch auf Gesundbrunnen-Seite und erledigt Restarbeiten am kleinen Kreisverkehr und im Tunnel.

Das Café Leo wird als moderner Imbiss-Pavillon feierlich eröffnet. Jahrelang war das Café Leo nur ein Imbisswagen. Es gab Diskussionen, Proteste und BVV-Anträge um den alkoholfreien Imbiss auf dem Leopoldplatz. Das Café von Hüseyin Ünlü gilt als wichtiger Treffpunkt und wertet den Platz auf, sollte aber weg. Jetzt darf es vorerst vier Jahre bleiben.

Die Berliner Stadtmission startet ihr Projekt „Job-Navigation für Geflüchtete und Unternehmen“. Bis 2019 unterstützt die Industrie- und Handelskammer individuelle Begleitung und Coaching von 360 Flüchtlingen mit 490 000 Euro. Das sind 75 Prozent der Kosten. Den Restbetrag übernimmt die Berliner Stadtmission.

Die Urteilsverkündung zur Räumungsklage der Hauseigentümer des ehemaligen Männerwohnheims („Gästehaus Moabit“) in der Berlichingenstraße 12 gegen die wohnungslosen Männer, die nach der Kündigung im Haus geblieben sind, wird am 24. Januar aus formalen Gründen auf den 28. Februar verschoben. Unterstützer der Wohnungslosen protestieren in Charlottenburg vor und in den Geschäftsräumen der neuen Mieter des früheren „Gästehauses“. Die Polizei rückt mit rund 20 Beamten an, umstellt die Demonstranten und nimmt die Personalien auf. Die Begründung lautet „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Hausfriedensbruch“. Am Ende müssen die wohnungslosen Männer das Haus in Moabit im Laufe des Jahres doch verlassen.

Der Centermanager des Einkaufszentrums Potsdamer Platz Arkaden, Stephan Raml, übergibt 2500 Euro aus dem Verkauf von Weihnachtskugeln mit Berlin-Motiven an den Moabiter Kinderpatenschaftsverein „Hand in Hand“.

Die mit Spannung erwartete Teheran-Ausstellung am Kulturforum findet nicht statt. Iran erteilt keine Ausfuhrgenehmigung für Kunstwerke aus der Sammlung von Schah Mohammed Reza Pahlevi, die nach der Mullah-Revolution 1979 im Depot verschwanden.

Februar

Chaos im Standesamt: Weil Personal fehlt, stehen Heiratswillige stundenlang Schlange, um das Aufgebot zu bestellen. Wegen der unhaltbaren Zustände werden ab Sommer nur noch Termine vergeben.

Das spektakuläres Luxus-Wohnhaus an der Chausseestraße von Stararchitekt Daniel Libeskind ist fertig. Die Sapphire genannte Wohnskulptur soll in der Form an einen Edelstein erinnern.

Nach jahrelangen Debatten um die Umbenennung von Straßen im Afrikanischen Viertel startet der Bezirk das Verfahren. Über die im Mai von einer Geheimjury ausgewählten sechs Vorschläge für Petersallee, Lüderitzstraße und Nachtigalplatz gibt es Proteste. Der BVV-Kulturausschuss stoppt im Juni das Verfahren von Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) und beschließt einen transparenten Neustart. Die große Bürgerversammlung, auf der über alle eingegangenen Vorschläge noch einmal diskutiert werden soll, hat immer noch nicht stattgefunden.

Chaos im Standesamt: Weil Personal fehlt, stehen Heiratswillige stundenlang Schlange, um das Aufgebot zu bestellen. Wegen der unhaltbaren Zustände werden ab Sommer nur noch Termine vergeben.

Am künftigen Gedenkort Güterbahnhof Moabit beginnen die Arbeiten. Ein Vierteljahrhundert lang dauerten die Bemühungen um einen Erinnerungsort an historischer Stelle zwischen Quitzow- und Ellen-Epstein-Straße. Von diesem Güterbahnhof aus deportierten die Nazis die meisten Berliner Juden in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten.

Im Auftrag der Senatsverwaltung beginnt eine Firma am 23. Februar mit der Fällung von 32 Bäumen am Wikingerufer. Die Ufermauer soll in dem Spreeabschnitt neu gebaut werden. Das Bezirksamt stoppt noch am selben Tag die Fällaktion. Die grüne Stadträtin Sabine Weißler will auf jeden Fall die zweite Baumreihe an dem Uferabschnitt erhalten.

Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) lässt nicht zum ersten und letzten Mal im Tiergarten wilde Camps von Obdachlosen räumen. Dassel: „Das wilde Campieren zu tolerieren ist nicht sozial und löst keine Probleme.“

März

Spektakulärer Goldraub: Diebe stehlen am 27. März eine 100 Kilogramm schwere Münze aus dem Bodemuseum. Die Polizei verhaftet im Juli vier Männer eines arabischen Clans.

Die WBM kündigt den Gewerbemietern im Plattenbau an der Torstraße. Auch die Frauengalerie und das Obdachlosenprojekt Klik müsse raus. Nach Protesten von Bezirk und Senat werden am Ende einvernehmliche Lösungen gefunden. Die Kultur- und Sozialprojekte bekommen andere Quartiere.

Der Verlag Suhrkamp fällt zahlreiche Bäume auf der Brache am Rosa-Luxemburg-Platz, Anwohner protestieren vergebens. Auf dem Areal entsteht bis 2019 ein neues Verlagsgebäude mit öffentlichem Stadtplatz.

Noch ein Benennungszoff: Die Straßenbehörde lehnt die Benennung des Rathausvorplatzes an der Müllerstraße in Elise-und-Otto-Hampel-Platz aus fachlichen Gründen ab. Die Posse um die Platzbenennung nach den Weddinger Antifaschisten geht weiter. Das Bezirksamt beschließt im November als Kompromiss, die Fußgängerverbindung zwischen Müllerstraße und Genter Straße direkt am Rathausaltbau umzubenennen. Das Teilstück heißt bisher Limburger Straße und soll zukünftig Elise-und-Otto-Hampel-Weg heißen.

Schimmel im Haus der Gesundheit: Das Amt sperrt eine Etage, später weitere Räume. Ende des Jahres der Beschluss, das Schimmelhaus komplett zu schließen. Das Haus soll abgerissen werden. Das Gesundheitsamt bekommt einen Neubau, so der bisherige Plan. Allerdings prüft der Bezirk derzeit auch, ob ein Gebäude im früheren Krankenhaus Moabit zum neuen Haus der Gesundheit umgebaut werden kann.

Die Stadtteilvertretung mensch.müller wählt im Paul-Gerhardt-Stift 44 Kandidaten. Die Wahl des Bürgergremiums findet unter Polizeischutz statt, weil Gentrifizierungsgegner Proteste angekündigt hatte. Es bleibt aber alles ruhig.

20 Jahre nach der Eröffnung lässt der Center-Betreiber ECE die Shopping-Mall am Bahnhof Gesundbrunnen umfangreich modernisieren.

In Mitte gibt es immer mehr Mieträder. Im März startet Lidl-Bike, ein Gemeinschaftsprojekt der Deutsche Bahn mit dem Discounter.

Der Fortbestand der Jugendverkehrsschule an der Bremer Straße ist gesichert. Am 1. März übernimmt die gemeinnützige Wendepunkt GmbH den Betrieb für ein Jahr.

Das Legoland Discovery Center in der Potsdamer Straße feiert sein zehnjähriges Bestehen mit der Einweihung des neuen Spielbereichs „Dino Explorer“.

An der Minna-Cauer-Straße nahe dem Tiergartentunnel hievt die BVG an zwei Tagen Züge der Baureihe F heraus und Triebwagen der Serie D hinein. Die historische „Dora“ wurde zwischen 1956 und 1973 gebaut. Die für 1,9 Millionen Euro reaktivierten und mit moderner Sicherheitsausrüstung ausgestatteten Nostalgiezüge verstärken die Flotte der U-Bahn.

Start für ein neues Experiment zur Bau- und Wohnhauskultur: Auf dem Gelände des Bauhaus-Archivs an der Klingelhöferstraße entstehen bis März 2018 die „Tiny Houses“.

April

Vattenfall eröffnet auf seinem Firmengelände am Heizkraftwerk Mitte an der Köpenicker Straße seinen zweiten Kiezgarten.

Die Bezirke bekommen mehr Geld für Projekte zur Gewalt- und Kriminalitätsprävention. Statt bisher 1000 Euro pro Bezirk und Jahr für Präventionsprojekte pumpt der Senat zukünftig 150 000 Euro jährlich in jeden Bezirk. Die Jugendgewalt in Mitte ist am zweithöchsten.

Am 22. und 23. April ist der Schillerpark zum 32. Mal Austragungsort des größten Faustballturniers der Welt. Der Wedding-Cup ist jetzt auch beim internationalen Dachverband der Faustballer, IFA, gelistet.

Der Verein Berliner Unterwelten eröffnet eine neue Führung durch Deutschlands ersten U-Bahntunnel. In dem Versuchstunnel unter dem ehemaligen AEG-Werksgelände an der Voltastraße testete die Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft (AEG) bereits vor 120 Jahren auf der 374 Meter langen Strecke eine elektrische Röhrenbahn.

Mit viel Hingabe wird seit Jahren an Kluck- und Lützowstraße gegärtnert. Nun sehen die Aktiven von „Wachsenlassen“ den Gemeinschaftsgarten in Gefahr. Durch den Familiengarten führt die Baustellenzufahrt zur „Villa Lützow“. Das Haus soll zum Kiezzentrum ausgebaut werden.

Die Berliner Stadtmission am Hauptbahnhof zieht Bilanz zu ihrem Kältehilfe-Einsatz des Winters. Das Kältebus-Team brachte in der Zeit vom 1. November bis 31. März 1000 Obdachlose in Notübernachtungseinrichtungen.

Das Hansaviertel und die Karl-Marx-Allee sollen auf die Liste der Unesco. Erster Schritt zum Welterbeantrag ist die Herausgabe des Buches „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin“. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) stellt es in der Akademie der Künste am Hanseatenweg vor.

Mai

Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) schreibt das Palais am Festungsgraben aus und sucht einen Betreiber. Das 1751 errichtete Gebäude mit den repräsentativen Foyers und Treppen sowie dem Marmorsaal soll ab 2019 saniert und öffentlich genutzt werden. Der Zuschlag wurde noch nicht erteilt.

Das denkmalgeschützte Stadtbad Mitte an der Gartenstraße bleibt vom 1. Mai bis Mitte Oktober geschlossen. Die Bäderbetriebe sanieren die kompletten Dusch- und Umkleidebereiche.

Im Labyrinth-Kindermuseum in der einstigen Zündholzmaschinenfabrik in der Osloer Straße 12 eröffnet die mittlerweile 24. Mitmachausstellung mit dem Titel „1, 2, 3, Kultummel“. Kinder können sich noch bis kommenden Mai spielerisch rund um das Thema Vielfalt austoben.

Der als „Aktives Zentrum“ und „Sanierungsgebiet Turmstraße“ bezeichnete Teil Moabits hat eine neue Stadtteilvertretung. Sie schrumpft allerdings auf 14 Mitglieder.

Am 18. Mai geben Staatssekretär Gunther Adler und Carsten Henselek, Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), den Startschuss für die bundesweite Kampagne „Grün in die Stadt“. Ort für den Auftakt ist die Kurt-Tucholsky-Grundschule in Moabit.

Richtfest am neuen Quartier Mittenmang: An Lehrter Straße entstehen 765 Wohnungen, 266 Mikroapartments und eine Kita.

Es wird bekannt, dass der traditionsreiche Heimatverein Tiergarten wegen des Einbaus eines Aufzugs seine Räume im Nachbarschaftszentrum „Moabiter Stadtschloss“ verliert. Bis heute ist für den Verein kein Ersatzstandort gefunden.

Die Refo-Gemeinde feiert mit Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) die Einweihung ihres Theatererweiterungsbaus an der Wiclefstraße. Er wurde mit 247 000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ finanziert.

Juni

Schüler des Weddinger Diesterweg-Gymnasiums haben in einem Kunstprojekt wochenlang den maroden Fußgängertunnel unter der Leipziger Straße in ein Graffiti-Kunstwerk verwandelt.

Knapp eineinhalb Jahre nach dem Tod der letzten Stadtbärin Schnute im Oktober 2015 soll der denkmalgeschützte Bärenzwinger im Köllnischen Park nun doch kulturell genutzt werden. Im September wird dort die erste Ausstellung eröffnet.

Die private Adalbert-Stiftung aus Krefeld hat vor dem Lazarus-Haus an der Bernauer Straße ein Denkmal aufgestellt, das den Beitrag der sogenannten Adalbert-Länder Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn am Fall der Mauer würdigen soll. Die Skulptur aus Cortenstahl von Bildhauer Hans Joachim Albrecht trägt den Namen die „Kauernde, sich aufrichtend“.

Wechsel an der Spitze der Galerie Nord: Die Berliner Kuratorin und Künstlerin Veronika Witte übernimmt die künstlerische Leitung des Hauses von Kunsthistoriker Ralf F. Hartmann, der sich anderen Aufgaben im Kulturbereich widmen will.

Für Rollstuhlfahrer wird das Leben in der Stadt ein klein wenig einfacher. Der Landesverband Berlin-Brandenburg des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) übergibt am 29. Juni fünf neue sogenannte Inklusionstaxis an das Taxigewerbe.

Am 16. Juni wird der Gedenkort für Berlins deportierte Juden auf den Resten des ehemaligen Güterbahnhofs Moabit eingeweiht: ein mit Kiefern bestandener Hain.

Zwei große Jubiläen in Tiergarten: Das Staatliche Institut für Musikforschung und das Deutsche Institut für Normung (DIN) feiern ihr 100-jähriges Bestehen.

Juli

Bevor die Investoren die Brache auf dem letzten freien Grundstück am Nordbahnhof bebauen, legen Archäologen die Spuren der Grenzmauer frei und dokumentieren zahlreiche Fundamente und Mauerrelikte wie Stacheldraht und den Sockel des Wachturms.

Am 1. Juli eröffnet die Miniaturwelt Little Big City Berlin im Sockelgebäude des Fernsehturms. Laut Unterhaltungskonzern Merlin Entertainments soll die Modellstadt die weltweit erste interaktive Miniaturstadt sein.

Richtfest für den Degewo-Neubau auf dem früherem Omnibusbetriebshof im Brunnenviertel an der Usedomer Straße. Dort entstehen 128 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen.

Eine fast ein halbes Jahrhundert dauernde Ära geht zu Ende. Theaterleiter Volker Ludwig legt das Grips in die Hände von Philipp Harpain. Die symbolische Stabübergabe an Harpain ist am 5. Juli.

Vielfalt ist ein Gewinn. Davon ist die kleine Berufsfachschule „Paulo Freire“ der gemeinnützigen Organisation Zentrum Überleben für Überlebende von Folter und Kriegsgewalt in der Turmstraße überzeugt. Dafür erhält sie den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Mit 1000 geladenen Gästen wird die neue Einrichtung des SOS-Kinderdorfs, die „Botschaft für Kinder“ in der Lehrter Straße, eröffnet. Baustart für das sechsgeschossige Gebäude in der Lehrter Straße 66 war im Januar 2015. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Ludloff und Ludloff.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) leitet gegen Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Bündnisgrüne) ein Disziplinarverfahren ein. Der Vorwurf lautet auf Verstoß gegen das Haushaltsrecht. Das Disziplinarverfahren steht im Zusammenhang mit dem ehemaligen Obdachlosenwohnheim „Gästehaus Moabit“ in der Berlichingenstraße 12. Stephan von Dassel unterstützt die Männer unbürokratisch.

Am 8. Juli feiert der Schulgarten Moabit in der Birkenstraße sein 20-jähriges Bestehen mit einem Fest. Höhepunkt ist die Einweihung des im März begonnenen Inklusionsprojekts „Mosaik-Terrasse“.

Die Traglufthalle der Berliner Stadtmission für Flüchtlinge an der Kruppstraße wird am 24. Juli geschlossen. Seit ihrer Inbetriebnahme 2015 kamen 23 000 Menschen dort unter.

August

Der Umbau der früheren Markthalle in der Karl-Liebknecht-Straße 18, die seit 1992 Berlin-Carré heißt, ist beendet. Am 3. August eröffnet dort ein Kaufland-Markt.

Der Senat beschließt nach der Kündigung des Vertrages mit der Firma Wall ein neues Toilettenkonzept. 2018 soll ein neuer Betreiber ausgewählt werden, der ab 2019 die öffentlichen Toiletten bewirtschaftet. Der Stadtmöblierer Wall betreibt mit 218 City-Toiletten, historischen Café-Achteck-Anlagen und WC-Centern seit 25 Jahren die Mehrzahl der 252 öffentlichen Toiletten in der Stadt.

BVG und Charité stellen das Pilotprojekt „Stimulate“ für selbstfahrende Kleinbusse vor. Ab 2018 werden in einer zweijährigen Testphase selbstfahrende Elektrobusse auf dem Klinikgelände der Charité in Mitte sowie auf dem Campus Virchow-Klinikum unterwegs sein.

Im August wird nach zwei Jahren Sanierung der berühmten Bösebrücke, auf der am 9. November 1989 der erste DDR-Schlagbaum hochging, die wichtige Ost-West-Verbindung wieder freigegeben.

Das 2015 eröffnete Olof-Palme-Zentrum (OPZ) in der Demminer Straße 28 hat jetzt auch eine Kunstgalerie.

Seltsame Flaneure im Großen Tiergarten: Exemplare des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses wandern durch den Park, mit verheerenden Folgen für die heimischen Krebse. Der US-Immigrant vermehrt sich mehrmals im Jahr und frisst allen Laich, den er finden kann. Außerdem ist er Überträger der tödlichen Krebspest, aber selbst immun dagegen. In den folgenden zwei Wochen fängt das Berliner Fischereiamt rund 4000 rote Sumpfkrebse ein.

September

Bei den Bundestagswahlen stürzen CDU (26,8 Prozent) und SPD (20,5) ab, die AfD (12,6) zieht erstmals in den Bundestag, die FDP (10,7 Prozent) ist zurück. Eine Regierungsbildung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis heute nicht geschafft. In Mitte (Wahlbeteiligung 73 Prozent) wählen die Bürger so: CDU 18,6 Prozent, SPD 17,9 Prozent, Linke 21,5 Prozent, Grüne 17,2, AfD 8,2 und FDP 8,7 Prozent. Das Direktmandat holt erneut Eva Högl (SPD).

Nicolas Berggruen kündigt dem Kunst- und Kultursalon „Kosmetiksalon Babette“ im DDR-Pavillon an der Karl-Marx-Allee 36. Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) will, dass der 1962 als Kosmetiksalon gebaute Glaswürfel Kunst- und Kulturort bleibt.

Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag legt den Grundstein für zwei Studentenheime. Die Häuser links und rechts des einstigen Instituts für Zuckerindustrie an der Amrumer Straße heißen Norderoog und Süderoog, benannt nach den nordfriesischen Inseln im Wattenmeer vor der Nordseeinsel Amrum.

Der Leopoldplatz ist neben Alexanderplatz, Kottbusser Tor, Warschauer Brücke und Hermannplatz ein Ort, wo die Polizei in einem Pilotprojekt zur Verbrechensbekämpfung mobile Videowagen vom Typ Mobile Spy einsetzen will. Der Bezirk hat Ende des Jahres auch einen Platzdienst mit Security-Leuten finanziert.

Am Spreeufer wird am 7. September das Denkmal für die homosexuelle Emanzipationsbewegung eingeweiht. Das quietschbunte Denkmal besteht aus sechs nachgebildeten Calla-Blumen.

Bürgerverein Hansaviertel und Grips-Theater veranstalten am 9. September auf dem Hansaplatz ein großes Fest. Der Anlass: 60 Jahre „Interbau“.

Moabiter Bürger sind besorgt: Sämtliche Kastanien in der Levetzowstraße sind laut Grünflächenamt krank und müssen gefällt werden.

Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) zieht innerhalb des Rathauses Tiergarten um, raus aus dem geschichtlich belasteten Büro in ein neutrales. Das alte Dienstzimmer mit Holzwandtäfelung und Wagenradleuchter aus der Nazi-Zeit wird für die Geschichtsaufarbeitung zum temporären Museum umfunktioniert.

Mit einem Straßenfest wird die zu einer grünen Anwohnerstraße umgestaltete Waldstraße in Moabit eingeweiht.

Oktober

Sieben Jahre nach Sanierungsbeginn wird die Staatsoper Unter den Linden am 3. Oktober eröffnet. Danach wird das Haus bis zur endgültigen Wiedereröffnung am 7. Dezember, dem 275. Jubiläum der Eröffnung des Opernhauses, wieder geschlossen.

Der Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) beschließt, das heftig umstrittene Hochhaus auf dem Eckgrundstück Fischerinsel/Mühlendamm nicht zu bauen. Stattdessen wird jetzt, wie auch von den Anwohnern und dem Stadtplanungsamt Mitte favorisiert, der Entwurf des Drittplatzierten – eine achtgeschossige Blockrandbebauung – realisiert.

Die Kapelle der Versöhnung weiht ihre neue Orgel ein. Das Instrument wurde extra für den Ort im früheren Todesstreifen in der Mauergedenkstätte entwickelt. Die Pfeifen erzeugen Orgeltöne, die jeweils einem Land der ehemaligen Alliierten zugeordnet wurden.

Der neue Zeppelinplatz wird am 6. Oktober offiziell eingeweiht. Auf dem neuen Vorplatz vor dem Haus Beuth ist ein Fitnessparcours mit Minibühne entstanden. Der komplette Platzneubau hat 2,2 Millionen Euro gekostet.

Die Kapelle der Versöhnung weiht ihre neue Orgel ein. Das Instrument wurde extra für den Ort im früheren Todesstreifen in der Mauergedenkstätte entwickelt. Die Pfeifen erzeugen Orgeltöne, die jeweils einem Land der ehemaligen Alliierten zugeordnet wurden.

Die Bezirksverdienstmedaille geht an Marina Naprushkina, Begründerin der „Neuen Nachbarschaft“, eines Bildungs-, Sozial- und Kulturzentrums in der Beusselstraße.

Mit einer bunten Einweihungsfeier am 20. Oktober wird die evangelische „Reformations-Kita Schatzinsel“ in der Wiclefstraße 31 an die Bevölkerung übergeben. Die Kita bietet 130 Kindern Platz.

November

Der Senat kauft das seit 2008 leerstehende Haus der Statistik von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Jetzt kann die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) den Plattenbaukomplex sanieren und zu einem Ort für Verwaltung, Kultur, Bildung, Soziales und Wohnen entwickeln.

Knöllchen auf Rädern: Das Ordnungsamt Mitte hat jetzt wie die Polizei eine Fahrradstreife.

Parkuhren für die Luisenstadt: Der Bezirk richtet im ersten Quartal 2018 zwei neue Parkzonen ein und informiert die Anwohner in zwei Veranstaltungen über die Details.

Schinkels Neue Wache Unter den Linden wird nach sechsmonatiger Sanierung wieder geöffnet.

Um Mietsteigerungen zu verhindern, plant der Bezirk erstmals den Kauf eines Miethauses. Das kommunale Vorkaufsrecht kann der Bezirk ausüben, wenn das Haus in einem Milieuschutzgebiet liegt. Die 31 Mietparteien in dem betroffenen Eckhaus Amsterdamer und Malplaquetstraße könnten die ersten sein, die der Bezirk rettet. In Friedrichshain-Kreuzberg haben die Behörden das Vorkaufsrecht schon mehrfach ausgeübt.

Am 1. November läuten Caritas-Direktorin Ulrike Kostka und Diakonie-Direktorin Barbara Eschen in der Berliner Stadtmission die Berliner Kältehilfe 2017/2018 für Obdachlose ein. Über einen Zeitraum von vier Monaten stehen 1000 Notübernachtungsplätze zur Verfügung.

Spatenstich für das Projekt Leipziger Straße 18. Bis Anfang 2020 will der Bauherr, die F 100 Investment AG, gemeinsam mit seinem Projektentwickler, der FREO GmbH, zwischen Ebertstraße und Leipziger Platz ein zehngeschossiges Büro- und Geschäftshaus errichten. An der Ecke zum Potsdamer Platz wird es von einem Turm bekrönt.

Das Bauhaus-Archiv eröffnet seine letzte Ausstellung vor der Sanierung des Gebäudes und der Errichtung eines Erweiterungsbaus auf dem Grundstück. Während der Bauzeit wird das Schiller-Theater in Charlottenburg Übergangsdomizil.

Nach etwas mehr als zwei Jahren Sanierung wird der denkmalgeschützte Umlauftank 2 (UT 2) der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau der Technischen Universität wieder in Betrieb genommen.

Dezember

Die Berliner Woche berichtet, dass die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) bei ihrem Neubauprojekt an der Köpenicker Straße in das geplante 13-geschossige Hochhaus statt Wohnungen Büros bauen will. Begründet wird dies mit Lärmproblemen unter anderem vom Heizkraftwerk Mitte. Vattenfall dementiert; Bausenatorin Katrin Lompscher und Baustadtrat Ephraim Gothe sind gegen die Umnutzung und fordern Lösungen für den Bau der 74 geplanten Wohnungen in dem Hochhaus.

Das Berliner Arbeitslosenzentrum (Balz) verlässt nach 21 Jahren seine Räume in der Nazarethkirchstraße 50 am Leopoldplatz. Die Beratungsstelle für Arbeitslose und Geringverdiener zieht nach Moabit. Die Evangelische Nazarethkirchengemeinde hat Balz die Räume gekündigt, weil sie ihr Gemeindehaus für ihre Kita braucht.

Die Initiative „Naturwissenschaftlicher und kultureller Bildungsverbund Moabit“ steht in der Endrunde des Deutschen Kita-Preises und hofft mit weiteren neun Finalisten, eine der fünf Auszeichnungen in der Kategorie „Lokales Bündnis des Jahres“ zu gewinnen. Die Entscheidung fällt bis 3. Mai.

Das alte, etwas versteckt auf einem Hinterhof liegende Hansa-Theater in der Straße Alt-Moabit muss Mikroapartments weichen.

Mit einem Feiertagstelefon vom 24. Dezember bis zum 1. Januar startet der Verein Silbernetz sein großes Hilfsprojekt für einsame ältere Menschen. Vorbild für die kostenfreie und anonyme Silbernetz-Hotline ist die britische Silver Line Helpline. Ab 2018 soll die 24-Stunden-Hotline für einsame Senioren dauerhaft besetzt sein. Karen Eva Noetzel/Dirk Jericho

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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