Miniwohnungen am "Strand": Auf der Beachvolleyballanlage könnten bald Asylbewerber wohnen

Auf der Beachvolleyballanlage Beach Mitte an der Caroline-Michaelis-Straße stehen sogenannte Cubes. In die Minischlafwürfel könnten bald Flüchtlinge ziehen. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Die Betreiber der nach eigenen Worten größten innerstädtischen Beachvolleyballanlage Europas am Nordbahnhof, Beach Mitte, wollen zukünftig auch Kriegsflüchtlinge beherbergen.

Musik scheppert aus den Boxen, Bälle ploppen übers Netz, braungebrannte Frauen in knappen Sportbikinis und durchtrainierte Männer wälzen sich im feinen Sand. Und direkt hinter der Beachbar auf der Sportanlage Beach Mitte wohnen Flüchtlinge. So könnte es in der kommenden Saison aussehen. Seit zwei Wochen stehen auf einem Teil der Volleyballanlage 26 sogenannte Cubes. Die Minihäuser hat Beach-Mitte-Chef Stephan Eckardt ursprünglich auf die Spielfelder an der Caroline-Michaelis-Straße gestellt, um sie an Touristen zu vermieten. Für insgesamt 38 Cubes hat Beach Mitte eine Genehmigung, sie aufzustellen.

Weil Berlin immer mehr Unterkünfte für die Tausenden Flüchtlinge braucht, prüfen die Beach-Mitte-Macher derzeit die Möglichkeit, ihre Cubes als Unterkunft für Flüchtlinge anzubieten. Stephan Eckardt bestätigt, dass es ein erstes Gespräch mit Mittes Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne) gegeben hat. Der Bezirk sucht genauso wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) händeringend neue Unterkünfte. Mit dem Lageso will Eckardt auf keinen Fall zusammenarbeiten; die Arbeit der Behörde bezeichnet er als „Verwaltungskatastrophe“.

Die Mini-Cubes sind fünf Quadratmeter groß und haben zwei oder vier Betten. Duschen und Toiletten sind in externen Gemeinschaftscontainern auf dem Gelände untergebracht. Noch sind viele Fragen wie die nach Koch- oder Kühlmöglichkeiten, soziale Betreuung oder Sicherheitsdienst ungeklärt, wie Stephan Eckardt sagt. „Wir recherchieren gerade, was alles notwendig ist, um Flüchtlinge unterzubringen“, so der Beach-Chef. Nach ersten Einschätzungen „scheint das aber hier zu gehen“, sagt Eckardt. Stephan von Dassel wollte zu der aktuellen Strand-Offerte nichts sagen. „Über neue Unterbringungsmöglichkeiten äußere ich mich grundsätzlich erst, wenn diese fest vereinbart sind“, sagte er auf Anfrage. Die Mini-Übernachtungswürfel (Cubes) kosten laut Internet (www.zwischen 39 (Zweier-Cube) und 79 Euro (Vierer-Cube) pro Nacht. Der Bezirk überweist den Betreibern von Unterkünften 25 Euro pro Übernachtung. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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